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Krone-Hof in Zorbau Krone-Hof in Zorbau: Jetzt werden sogar die Trecker smart

Von Petra Wozny 24.03.2018, 13:00
Prokurist Bernd Gneist setzt auf Digitalisierung und neuen Kundenstamm.
Prokurist Bernd Gneist setzt auf Digitalisierung und neuen Kundenstamm. Peter Lisker

Zorbau - Mit einer Neuerung startet die LVD Bernard Krone GmbH aus Zorbau in den Frühling. Erstmals werden Traktoren mit einem sogenannten Frühwarnsystem ausgerüstet, welches dem Fahrer anzeigt, wann seine Technik kränkelt. Und das nicht erst, wenn die Maschine irgendwo - möglicherweise auf einem Feld - schlapp macht, sondern Tage zuvor. Krone stärkt damit weiter seinen Servicebereich an all seinen Standorten. „Wir müssen beim Kunden sein und dürfen nicht erwarten, dass er zu uns kommt“, meint Bernd Gneist, Prokurist am Zorbauer Standort.

Das Unternehmen will mit exzellentem Service ausgleichen, was im Verkauf schon seit Jahren hakt. Hier verzeichnet der Zorbauer latent einen Rückgang des Umsatzes um etwa zehn Prozent. Gneist sieht gewichtige Gründe dafür. Landwirte schieben Investitionen hinaus. Maschinen würden deshalb nicht die durchschnittlichen fünf bis sechs Jahre, sondern eher zehn Jahre gefahren.

Digitalisierung: Die Bauern sind kostenbewusster geworden

„Die Bauern sind kostenbewusster geworden. Sie beobachten, dass die Russen beispielsweise enorm Getreide exportieren und dadurch Mengen hier vom Markt nehmen. Das birgt Umsatzverluste für die hiesige Landwirtschaft. Hinzu kommt der Arbeitskräftemangel. Es werden weniger Bauern, die in der Landwirtschaft arbeiten. Dafür steigen Pachten. Das sind alles Faktoren, die dazu führen, dass die Landwirte den Geldbeutel geschlossen halten“, schildert Gneist.

Und er verschweigt nicht, dass auch der Preis der Landmaschinen auf dem Krone-Hof in diesem Jahr um drei Prozent gestiegen sind. „Wenn die IG Metall sich für sechs Prozent mehr Lohn ausspricht, dann steigt auch der Preis der Produkte in dieser Branche“, urteilt Gneist. Um etwa drei Prozent liegen die Landmaschinen aus rund 25 Produktgruppen in diesem Jahr bei Krone höher. Ein Mähdrescher kostet ohne Mehrwertsteuer zirka 380.000 Euro. Da machen selbst drei Prozent richtig viel unterm Strich aus.

Landtechnik Zorbau: Aufwind  beim Verkauf ist schon spürbar

Dennoch: Der Verkauf für dieses Jahr, der zwischen August und Oktober vergangenen Jahres stattfand, ist aus der Sicht des Prokuristen ganz gut verlaufen. Die angesprochenen minus zehn Prozent seien noch nicht ausgeglichen, aber ein kleiner Aufwind sei schon spürbar. Die Zorbauer setzen nämlich auf neue Konzepte und Verkaufsfelder. Zu den Kunden zählen heute nicht mehr nur die Landwirte, sondern auch Pferdezüchter, Dachdecker, Friedhofsgärtner und Bauleute.

All jene brauchen beispielsweise Radlader - und die hat Krone auch auf dem zwei Hektar großen Gelände im Gewerbegebiet stehen. „Haben wir früher drei im Jahr verkauft, so sind es jetzt mit unseren neuen Kunden im vergangenen Jahr 25 gewesen“, meint Gneist und freut sich darüber. Neuverkauf von landwirtschaftlichem Gerät wird komplettiert durch den Verkauf von Gebrauchtmaschinen und Ersatzteilen.

Auch im Service- und Werkstattbereich wird kräftig aufgerüstet

Auch im Service- und Werkstattbereich wird kräftig aufgerüstet. Doch so einfach wie sich das sagt, sieht es leider in der Praxis nicht aus. „Wir suchen dringend zwei Mechatroniker“, deutet Gneist an und das klingt nach richtig schwerer Arbeit. Gleiches Engagement legen die Krone-Leute an den Tag, wenn es um Ausbildung geht. In Zorbau werden derzeit vier Jugendliche ausgebildet - da ist noch Luft nach oben. Das Unternehmen ist beim Tag der Ausbildung wie jüngst ebenso dabei wie bei Besuchen in den Schulen der Region.

Und noch etwas ändert sich bei der Zorbauer Firma: Den Tag der offenen Tür, der einmal im Jahr stattfand, wird es so nicht mehr geben. „Es war zwar viel Andrang und fast schon ein Familienfest, aber wir wollen näher an unsere Kunden. Die sollen von uns profitieren. Geplant sind jetzt pro Jahr acht produktspezifische Seminare und Feldvorführungen. Davon versprechen wir uns mehr Nachhaltigkeit“, kündigt Gneist an. (mz)

Neugier für die Landtechnik wecken. Beim Tag der Ausbildung erklärte Krone-Mitarbeiter Sebastian Fieseler einen Mähdrescher.
Neugier für die Landtechnik wecken. Beim Tag der Ausbildung erklärte Krone-Mitarbeiter Sebastian Fieseler einen Mähdrescher.
Peter Lisker