Kloster und Kaiserpfalz Kloster und Kaiserpfalz : Klammer zu Thüringen

Memleben - „Dass wir als Förderverein mit unserer Arbeit in Thüringen Aufmerksamkeit erregt haben, das haben wir mit großer Freude vernommen. Ebenso glücklich sind wir über die hohe Ehrung, die wir heute erhalten haben“. Der Vorsitzende des Fördervereins Kloster und Kaiserpfalz Memleben, Dieter Engelhardt, dankte mit diesen Worten nach der Verleihung des Friedrich-Christian-Lesser-Preises 2016 durch die Historische Kommission für Thüringen deren Vorsitzenden Werner Greiling sowie dem Stiftungsvorstand der Lesser-Stiftung, Andreas Lesser, der das Preisgeld von 1000 Euro privat zur Verfügung stellte. Die Preisverleihung fand in der Galerie des Museums Kloster und Kaiserpfalz in Memleben statt. Der Verein, der sich 1999 gegründet hat und 2008 neu konstituierte, wirkt mit an der Instandsetzung, Erhaltung und Nutzung von Kloster und und Kaiserpfalz Memleben.
In seiner Laudatio hob der Vorsitzende der Historischen Kommission hervor, dass mit dem Förderverein ein würdiger Empfänger des Lesser-Preises gefunden wurde. Er ist zwar nicht wie die bisherigen Preisträger in Thüringen ansässig, aber er befasst sich mit der thüringischen Geschichte. „Es ist unser zentrales Anliegen, auf die zumeist mit hohem Engagement gegründeten und auf den lokalen und regionalen Raum konzentrierten Vereine und Initiativen aufmerksam zu machen“, sagte der Vorsitzende.
Der Verein sei zwar mit seiner Gründung fast zehn Jahre nach der Wende ein Spätzünder, er habe jedoch seit dem einen langen Atem bewiesen und sich durch eine verdienstvolle und kontinuierliche Geschichtspflege hervorgetan. Greiling zählte eine Vielzahl an Aktivitäten auf - so umfangreiche Baumaßnahmen, Ausstellungen, Exkursionen sowie wissenschaftliche Publikationen - und sprach lobend über das ehrenamtliche Engagement der ersten Vereinsvorsitzenden, Rosemarie Säuberlich.
Vor der Preisverleihung begrüßte der Landrat des Burgenlandkreises und Vorstand der Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben, Götz Ulrich, Gäste und Vereinsmitglieder. Es sei zwar im ersten Moment erstaunlich, dass die Historische Kommission für Thüringen einen Preis jenseits ihrer Landesgrenze verleiht, doch es hieße Eulen nach Athen zu tragen, wenn er erklären würde, warum Memleben im Burgenlandkreis so eng mit Thüringen und seiner wechselvollen sowie zersplitterten territorialen Vergangenheit verbunden ist.
Doch auch heute gibt es Verbindendes. Ulrich hob zwei Gemeinsamkeiten, trotz Teilung durch eine Landesgrenze, hervor. Einmal ging er auf das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut als verbindende Klammer ein. Die letzten drei Gebietsweinköniginnen kommen aus Thüringen. Das Weinhaus zu Weimar gehört seit 2015 der Agrargenossenschaft Gleina. Die zweite Gemeinsamkeit sieht der Landrat in der europäischen Metropolregion Mitteldeutschland. Sie reicht von Jena nach Leipzig und der Burgenlandkreis liege mittendrin. Das Kloster Memleben sei zudem eine der wichtigsten Stätten an der Straße der Romanik.
Ulrich erinnerte an das Wirken der ersten Vorsitzenden, Rosemarie Säuberlich sowie ihres Nachfolgers Helmut Reich, der 2012 nach schwerer Krankheit verstarb.
