Kleefestturnier in Würchwitz Kleefestturnier in Würchwitz: Daggys letzter großer Auftritt

Würchwitz/MZ - Das Kleefestturnier des PSV Würchwitz im Reiten hat am Wochenende wieder viele Menschen angezogen. Es gab spannende Wettkämpfe im Springen und der Dressur. Den Pokal um den großen Preis der Elsteraue gewann, wie im Vorjahr, Silvia Ehrenreich vom Reitverein Podelsatz.
Das Pferd war gut
„Es hat alles gepasst. Das Pferd war gut und ich habe mich auch wohlgefühlt.“ Das sagte die erfolgreiche Reiterin vor der Siegerehrung der Springprüfung der Klasse L. In dieser traditionellen Reitprüfung waren Vertreter aus der Zeitzer Umgebung toll platziert. Patrick Harnisch aus Langendorf wurde Zweiter. Ulrike Schramm vom PSV Würchwitz kam mit ihrem 21-jährigen Pferd auf dem dritten Platz ein. Ein erfolgreiches Wochenende erlebte Stefan Gentzsch. Der Reiterhofbesitzer aus Droyßig kam auf den vierten Platz. Besonders stark war der für den Reitverein Droyßig mit seinem Top-Pferd Ghianti G startende Gentzsch. In beiden Durchgängen blieb er fehlerfrei.
„Die Pferde sind sehr gut gelaufen. Auch die siebenjährige Stute Cassiopeia war in Form, konnte in beiden Hauptspringen ebenfalls ohne Fehler über die Hindernisse springen - es fehlte nur an der Zeit.“ Das schätzte der Reiter ein. Noch besser lief es für ihn beim Süd-Regionalcup. Der 27-Jährige holte sich bei diesem L-Springen die volle Punktzahl. Er sprang nach überzeugenden Leistungen zum Sieg. Da jubelte sein Vater Eberhardt Gentzsch, der die Prüfungen seines Sohnes aufmerksam verfolgte. Die Gentzsch-Familie besitzt große Reit-Traditionen. Schon Opa Rudolf Gentzsch ritt in den 60er- Jahren in Würchwitz um die Siegerschleifen. Vater Eberhardt ist Vorsitzender des Reitvereins Droyßig und saß lange Zeit bei Prüfungen im Sattel. Und für Nachwuchs ist auch gesorgt. Der Sohn von Stefan Gentzsch, der neunjährige Maximilian, nahm am beliebten Nachwuchs-Führzügelwettbewerb teil.
„Die Reiter aus dem ehemaligen Landkreis Zeitz haben um die Spitzenplätze mitgemischt. Das finde ich toll.“ Das sagte Turnierchef Bernd Himmel, der seit 1990 bei solchen Großveranstaltungen den Hut aufhat. Nach der Siegerehrung gab es noch ein ganz besonderes Ritual. Ulrike Schramm nahm Abschied vom 21-jährigen Pferd Daggy. Sie hatte in ihrer langen Dienstzeit viele Erfolge mit Ulrike Schramm geholt. „Der Abschied fällt mir sehr schwer, ich finde kaum Worte“, sagte die Würchwitzer Reiterin. Daggy sei in den „Vorruhestand“ geschickt worden. Das Pferd wird keine Prüfungen mehr im Erwachsenenbereich bestreiten, sondern möchte nun im Jugend- und Kindersport junge Sportler zu Erfolgen tragen. „Daggy bleibt im gleichen Stall. Das ist ein kleiner Trost. Meine Tochter Leonie wird das Pferd nun betreuen“, so Ulrike Schramm. Und die Tochter stieg bei der Ehrenrunde auf Daggy. Die Ablösung war damit vollzogen.
Es stimmte am Sonnabend und Sonntag alles, um erfolgreiche Auftritte auf dem gut hergerichteten Parcours zu sehen. Das Wetter passte, es war nicht zu heiß, kleine Wolken sorgten kurzzeitig für schattige Plätze.
Aktive aus dem Dreiländereck
„Die Aktiven kamen aus dem Dreiländereck Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, im Umkreis von 100 Kilometern“, sagte Himmel. Auch die Zuschauer kamen aus allen Himmelsrichtungen. Jürgen Kresse und Lebensgefährtin Monika Strecker reisten aus Leipzig an. „Wir waren das erste Mal hier und uns gefällt es. Es ist an alles gedacht. Auch die Verpflegung war gut“, fand Frau Strecker. „Den Leuten wurde in Würchwitz viel geboten. Es ist eine tolle Veranstaltung geworden“, resümierte Eberhardt Gentzsch. Und wichtig sei, dass es bei Springen und Dressur keinerlei große Verletzungen gab.