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Kirche Dorndorf Kirche Dorndorf: Am Ende gibt's die Note Eins

Von Gudrun Schröder 08.06.2016, 08:20
Gunther Emmerlich bot in der Kirche Dorndorf ein unterhaltsames Programm zugunsten der Restaurierung des dortigen Altars.
Gunther Emmerlich bot in der Kirche Dorndorf ein unterhaltsames Programm zugunsten der Restaurierung des dortigen Altars. Gudrun Schröder

Dorndorf - Drei Zugaben, am liebsten mit Standing Ovations, erwarte er, sagte der Entertainer, Sänger und Moderator Gunther Emmerlich mit einem Augenzwinkern. Dieses Hinweises zu Beginn seines Programms in der Kirche Dorndorf hätte es freilich nicht bedurft.

Der Entertainer engagiert sich für die Sanierung des Altars in der Kirche in Dorndorf. Nach erfolgreichen Baumaßnahmen und neuen Glocken für das Dreiergeläut will die Kirchengemeinde nun auch dieses Vorhaben stemmen. „Der Altar ist vom Holzwurm befallen, Teile müssen ergänzt und Bemalungen an Altar, Decke und Emporen restauriert werden“, sagte Kirchenältester Egbert Rockstroh. Die Restaurierung des Kanzelaltars sowie der Decken- und Emporenbemalung wird nach ersten Schätzungen etwa 30000 Euro kosten. Der größte Teil des Geldes soll über Spenden zusammenkommen.

Texte mit Heiterem und Ernstem

Am Sonntagvormittag trug Emmerlich mit einer Benefizveranstaltung in der Dorndorfer Kirche dazu bei. Brechend voll war das kleine Gotteshaus. Rund 150 Besucher aus dem Lauchaer Ortsteil und Umgebung konnten sich davon überzeugen, dass Emmerlich nicht nur ein hervorragender Sänger ist, sondern ebenso gut plaudern kann. Heiteres und Ernstes hörten die Zuschauer aus Emmerlichs Büchern „Ich wollte mich mal ausreden lassen“ und „Zugabe“. In Anspielung auf den letztgenannten Titel und seine Begrüßung erklärte Emmerlich, dass erst nach der dritten Zugabe für den Künstler die Note Eins unter dem Auftritt steht. Im Herbst erscheint sein drittes Buch „Spätlese“, aus dem er ebenfalls Geschichten zum Besten gab.

Mit dessen erstem Kapitel stellte sich der 71-Jährige den Zuhörern vor. Von den Kindertagen im ostthüringischen Eisenberg ist die Rede, vom frühen Tod seiner Mutter, den Vater, im Krieg 1944 als vermisst gemeldet, hat er nie gesehen. Zwölf Jahre war Emmerlich, als die 18 Jahre alte Schwester seine Erziehung übernahm. Geschichten aus dem weiteren Lebenslauf des bekannten und beliebten Künstlers aus Dresden folgten. Oft erkennt sich der Zuhörer in den Anekdoten wieder und applaudiert dann froh gelaunt. Zum Beispiel, wenn der Entertainer über die Tricks berichtet, mit denen bei günstiger Beleuchtung und Kopfhaltung sein spärlicher Haarschopf als regelrechter Wuschelkopf erscheint.

Sänger greift zur Gitarre

Emmerlich plaudert mit der Selbstsicherheit des erfolgreichen Künstlers und nimmt mit Selbstironie auch eigene Schwächen aufs Korn. Da der Autor vor allem Sänger ist, durften sich die Dorndorfer über seine Lieder zwischen den Geschichten freuen. Emmerlich griff zur Gitarre, und im Sitzen erklang sein voller Bass. Die drei Zugaben hat er sich zum Abschluss mühelos verdient.

Voll besetzt war die Kirche in Dorndorf während der Veranstaltung mit Gunther Emmerlich.
Voll besetzt war die Kirche in Dorndorf während der Veranstaltung mit Gunther Emmerlich.
Schröder