Keine freie Fahrt auf A9 Keine freie Fahrt auf A9: Bauarbeiten zwischen Weißenfels und Naumburg verzögern sich

Osterfeld/Weißenfels - Autofahrer auf der A9 zwischen Naumburg und Weißenfels müssen während der Fahrt in die Weihnachtsferien mit Staus rechnen, denn die Fertigstellung der Bauarbeiten in dem Bereich verzögert sich. Seit Mai wird die Fahrbahn in Fahrtrichtung Berlin auf dem dreispurigen Abschnitt grundhaft erneuert und ist deshalb in beide Fahrtrichtungen auf jeweils zwei Fahrspuren beschränkt.
Kosten für Sanierung des Teilstücks der A9 bei Weißenfels wird teurer
Parallel zur Erneuerung der Fahrbahn werden zudem die Park- und Verkehrsflächen der Tank- und Rastanlage Osterfeld-Ost modernisiert und erweitert. Insgesamt rund 22 Millionen Euro investiert der Bund in die Arbeiten an der A9 im Burgenlandkreis, die damit derzeit die teuerste Autobahnbaustelle in Sachsen-Anhalt ist. Doch die Kosten könnten aufgrund der Verzögerung und ungeplanter zusätzlicher Baumaßnahmen deutlich höher ausfallen.
Ursprünglich war die Fertigstellung des sieben Kilometer langen Streckenabschnittes bis Ende November vorgesehen, nun wird der Bereich deutlich später fertig. Grund für die Verzögerung der Arbeiten ist ein Vergaberechtsstreit, wie die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt Süd auf MZ-Anfrage mitteilt. Ein im Vergabeverfahren unterlegener Bewerber für die Schutzplanken sei gegen das Auswahlverfahren vorgegangen.
Verzögerung durch Einspruch des Mitbewerbers für Schutzplanken
Planmäßig sollten die ersten Schutzeinrichtungen bereits Ende August montiert werden. Doch der Einspruch des Mitbewerbers habe ein Nachprüfungsverfahren zur Folge gehabt. In dessen Zusammenhang sei eine Zuschlagserteilung vorläufig untersagt worden. „Aufgrund dessen musste der gesamte Bauablauf umgearbeitet werden. Denn die Erreichbarkeit der Tank- und Rastanlage Osterfeld als auch die der Anschlussstelle Naumburg sollte nicht beeinträchtigt werden“, so Petra Witte, Regionalbereichsleiterin der Landesstraßenbaubehörde.
Diese Anforderungen hätten wiederum zusätzliche Verkehrsführungen, Änderungen im Ablauf der Betonierung der Hauptfahrbahn sowie den Bau einer zusätzlichen Mittelstreifenüberfahrung zur Folge gehabt. Denn bis zur planmäßigen Montage der Schutzplanken Ende August hätten alle anderen Arbeiten wie der Abbruch der alten Betonfahrbahn, die Sanierung der Raststätte sowie die Betonierung der Hauptstrecke voll im vorgesehenen Zeitplan gelegen.
Wegen fehlender Schutzplanken: Vorerst nur auf zwei Fahrstreifen auf A9 Richtung Berlin
Mit einer rund zweimonatigen Verspätung konnte so erst Ende Oktober die Montage der Leitplanken starten, nachdem der unterlegene Unternehmer zwischenzeitlich seinen Nachprüfungsantrag zurückgezogen hatte. „Zunächst ist das Ziel, bis kurz vor Weihnachten die Schutzplanken am rechten Fahrbahnrand zu installieren, weil ohne sie auch eine Teilfreigabe von zwei Fahrstreifen ausgeschlossen wäre“, sagt Petra Witte. Einen genauen Termin, wann Autofahrer auf dem Abschnitt wieder freie Fahrt haben, wollte Petra Witte nicht nennen.
Da die Ablaufplanung stark witterungsabhängig sei. Sollte die Witterung bis und über die Weihnachtsfeiertage weitestgehend frostfrei und ohne größere Niederschläge anhalten, werde die derzeit eingerichtete Verkehrsführung auch über den Jahreswechsel aufrecht erhalten. Dann werde direkt im neuen Jahr die Montage im Mittelstreifen fortgesetzt.
Sollte das Wetter deutlich schlechter werden, werde nach abgeschlossener Montage der Schutzplanken am rechten Fahrbahnrand der Verkehr zurück auf die sanierte Fahrbahn gelegt. Wegen fehlender Schutzplanken am Mittelstreifen könne dann aber vorerst nur auf zwei Fahrstreifen Richtung Berlin gefahren werden.
Ab April 2020 neue Bauarbeiten auf der A9
Doch mit der Gesamtfertigstellung der Bauarbeiten Richtung Berlin gibt es für Autofahrer nur ein kurzes Aufatmen. Denn ab April 2020 soll die Sanierung der Gegenfahrbahn und der Tank- und Rastanlage Osterfeld-West beginnen. Der Umfang der Arbeiten gleiche dem der jetzigen Baumaßnahme. Die Autobahn 9 ist in diesem Bereich über 25 Jahre alt.
Während angrenzende Fahrbahnabschnitte seit 2012 schrittweise erneuert wurden, sei hier nur an der ein oder anderen Stelle repariert worden. Auch der Ausbau der Raststätten sei mehr als zwanzig Jahre her. Auf der Raststätte Osterfeld-Ost entstehen beispielsweise 56 zusätzliche Lkw-Stellplätze, aber auch sechs Bus-Stellplätze sowie zehn Stellplätze für Elektro-Pkw neu. (mz)