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Karneval in Nebra Karneval in Nebra: Generationswechsel im Verein

Von Andreas Löffler 14.11.2018, 10:43
Daniela Huth (l.) und Theresia Swade, die selbst zur Garde des Nebraer Carnevalsvereins gehören, posieren mit ihren „Schiffchen“ genannten Käppis mit Federaufsatz.
Daniela Huth (l.) und Theresia Swade, die selbst zur Garde des Nebraer Carnevalsvereins gehören, posieren mit ihren „Schiffchen“ genannten Käppis mit Federaufsatz. A. Löffler

Nebra - Als es um mögliche Requisiten für ein gemeinsames, möglichst Karneval bezogenes Foto geht, haben Daniela Huth und Theresia Swade blitzschnell ihre „Schiffchen“ genannten Käppis mit dem langen Federaufsatz zur Hand. Und irgendwie passt das ja auch im übertragenen Sinne bestens - zeichnen die beiden jungen Frauen von der Garde des Nebraer Carnevalsvereins (NCV) zusammen mit weiteren Mitstreitern inzwischen federführend für die Geschicke des Vereins verantwortlich.

Auch die große Abendveranstaltung des NCV jetzt am Sonnabend in der Unstruthalle geht unter dem von James Bond „geborgten“ Motto „Stirb an einem anderen Tag“ augenzwinkernd auf den vollzogenen Generationswechsel ein. „Für die Tanzdarbietungen unserer Garde und die Programmgestaltung waren wir ja schon seit langem künstlerisch zuständig. Spätestens nach dem 70. Vereinsjubiläum im Jahr 2017 hielten wir es freilich für an der Zeit, uns auch organisatorisch in der Führung des Vereins stärker einzubringen. Es gab ein paar Punkte, wo es ein wenig hakte. Und hätten wir alles dem Selbstlauf überlassen und wären die Dinge nicht offensiv angegangen, hätte die Gefahr bestanden, dass das Vereinsleben zunehmend einschläft und uns irgendwann unsere Nachwuchs-Karnevalisten von der Fahne gehen“, erklärt die 28-jährige Theresia Swade die Hintergründe.

Im neuen Vorstand um die Vorsitzende Heidi Böhmer, welche mit Anfang dreißig ebenfalls zur jungen Garde zählt, ist sie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Und gerade den Heranwachsenden, die in unserem Kinder- und Jugendballett mit Feuereifer bei der Sache sind, wäre womöglich eine schöne und heiß geliebte Freizeitbeschäftigung abhanden gekommen“, ergänzt Daniela Huth, 26 Jahre jung und beim NCV für sämtliche Tanzgruppen verantwortlich.

Das Abendprogramm „Stirb an einem anderen Tag“, das mit jeder Menge Anspielungen an den Geheimagenten „007“ ihrer Majestät gespickt ist, sei gleichzeitig also auch eine selbstironische Kampfansage, „dass der NCV manchem Unkenruf zum Trotz eben nicht untergeht“, so Theresia Swade. Bemerkenswert: „Wir haben sehr darauf geachtet, bei der Neuausrichtung unsere älteren Vereinsmitglieder und ihren Erfahrungsschatz unbedingt mit einzubeziehen - wie etwa Erich Klukas im Vorstand. “ Dass der eingeschlagene Weg offenbar weithin positiv aufgenommen wird, lässt sich Daniela Huth zufolge „daran ablesen, dass in diesem Jahr bereits im Vorverkauf mehr als 160 Karten für unsere große Sause weggegangen sind. Die Unstruthalle dürfte also voll werden.

Am meisten freue ich mich aber darüber, dass unser Männerballett wieder zurück an Bord gekommen ist und sich sogar neue Mitglieder angemeldet haben.“
Theresia Swade und Daniela Huth gehören dem NCV bereits seit 18 respektive 19 Jahren und somit seit ihren Kindertagen an. „Wir haben mehr oder weniger alle Stationen - Kinderballett, Jugendballett, Damenballett und schließlich die Garde als Krönung - gemeinsam durchlaufen.

Und egal, ob Daniela zwischenzeitlich mal in Großjena wohnte oder ich nunmehr in Halle lebe und arbeite: Die Verbindung zu unserer eingeschworenen, wirklich eng befreundeten Tanzgruppe hat stets gehalten“, betont Theresia Swade. „Einmal NCV heisst eben immer NCV“, bestätigt Daniela Huth. „Ganz wichtig sind auch die Auftritte. Ich liebe diese Schmetterlinge im Bauch, das positive Lampenfieber im Vorfeld und das tolle Gefühl, wenn das Publikum applaudiert und du in freudestrahlende Gesichter blickst. Das macht mich glücklich und stolz.“