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Interview mit Bundestrainer Michael Trummer Interview mit Bundestrainer Michael Trummer: Hohes Niveau in allen Bootsklassen

28.06.2016, 09:25
Michael Trummer
Michael Trummer Privat

Markkleeberg - Mit großem Interesse verfolgte Michael Trummer die Finalläufe der Deutschen Meisterschaften im Jugend- und Juniorenbereich. Schließlich ruhen die Hoffnungen des Deutschen Kanuverbandes in den kommenden Jahren auf den Schultern dieser Athleten. Mit dem Bundestrainer kam am Rande der Titelkämpfe in Markkleeberg MZ-Mitarbeiter Carsten Roloff ins Gespräch.

Wie schätzen Sie das Niveau der diesjährigen Meisterschaften ein?

Trummer: Der Kanupark mit seinem Wildwasser und seinen schwierigen Bedingungen stellt eine sehr anspruchsvolle Strecke dar. Hinzu kam die komplizierte Aushängung der 22 Tore. Die vielen knappen Entscheidungen deuten auf eine hohe Leistungsdichte in allen Bootsklassen.

Welche Rennen beziehungsweise Leistungen haben Ihnen am meisten imponiert?

Trummer: Aus Zeitzer Sicht das Ergebnis im Zweier-Canadier. Mit dem Erfolg von Hannes und Paul Seumel habe ich im Vorfeld gegen die starke Konkurrenz aus Leipzig und Halle nicht unbedingt gerechnet. Hannes und Paul haben gezeigt, dass sie kontinuierlich gearbeitet haben und wurden dafür belohnt. Bemerkenswert waren auch die Ergebnisse der Athleten, die sich den Doppelstarts gestellt haben wie die Geschwister Emma und Nele Bayn aus Leipzig sowie die Schwerterin Zoe Jakob.

Am 14. Juli beginnen in Krakow die Junioren-Weltmeisterschaften. Wie dicht sind die deutschen Talente an der Weltspitze dran?

Trummer: Das ist schwer einzuschätzen, da internationale Vergleiche in diesen Altersklassen kaum stattfinden. Es ist ziemlich häufig, dass völlig unbekannte Athleten aus anderen Ländern plötzlich bei solch einem Großereignis allen davonfahren. Deutlich mehr Nationen betrieben in dieser Sportart in den vergangenen Jahren einen größeren Aufwand und bereiten ihre Nachwuchsathleten intensiver vor.

Wie viele Podestplätze erwarten Sie in Krakow?

Trummer: Die deutschen Nachwuchsathleten haben in der Vergangenheit immer zu den besten Kanuten der Welt gehört. In den Einzeldisziplinen sollten zwei bis drei Medaillen eine realistische Zielstellung sein. Für Paul und Hannes Seumel wäre eine Finalteilnahme ein hervorragendes Ergebnis. Für Lennard Tuchscherer als erfahrenen Sportler auf internationaler Ebene ist ein Podestplatz in greifbarer Nähe.

Sie leben in Zeitz. Was sagen Sie zum Abschneiden der Slalomkanuten aus Ihrer Heimatstadt?

Trummer: Über den Sieg der Gebrüder Seumel hat sich der ganze Kanuverein gefreut. Die Zeitzer waren außerdem mit vielen Sportlern präsent. Dass nicht alle vorn landen können, ist logisch. Fabian Pickert, Niclas Buschner und Miriam Keilhaue überraschten mit ihren Finalteilnahmen und haben bei zielstrebigem Training durchaus Perspektiven, zumal sie die jüngsten im Jugendbereich waren und weitere drei Jahre in dieser Altersklasse starten können. (mz)