Innenstadt Innenstadt : Trubel und Lebensfreude

Naumburg - An welchen Wochenenden ist der meiste Trubel in Naumburg? Einfach zu beantworten: Ende Juni (Kirschfest), am ersten Advent (Höfe) und wenn man die schönen Ortsteile Roßbach und Bad Kösen einbezieht natürlich zu Pfingsten.
Nicht mehr wegzudenken aus dieser Reihe ist mittlerweile das anstehende letzte Augustwochenende. Seit je her mit Weinfest und Töpfermarkt ein Besuchermagnet, ist es in den vergangenen Jahren durch das „Weinkultor“-Festival auf dem Marienplatz noch mal enorm aufgewertet worden. Hier alle Veranstaltungen im Überblick:
„Weinkultor“-Angebot:
An einheimischen Kreativ-Ständen stöbern, anregenden Melodien lauschen, handgemachte Getränke genießen - und alles, während die Kinder vergnügt diverse Angebote genießen. Das junge „Weinkultor“ will ein Festival für die ganze Familie sein. „Wir haben in diesem Jahr noch mehr Wert darauf gelegt, kreative Angebote für Kinder auf die Beine zu stellen“, sagt Jana Siebke, die das Festival 2015 mit der „Kulturwerkstatt Burgenlandkreis“ aus der Taufe gehoben hat und es seit 2017 in Eigenregie organisiert.
Neben den vielen Programmpunkten auf der Bühne (siehe unten) wird an den Ständen unter anderem geboten: selbst gemachtes Eis aus dem Wethautal; vegane Kost der „Kleinen Genussküche“; handgemachte Mode, Taschen und Schmuck aus Thüringen oder auch Cakepops, Muffins, Bonbons und Schokolade von „Madlens Candyshop“. Manuela Fiebig ist mit ihrer Textilwerkstatt und René Matthes mit seinen Saale-Unstrut-Comics vor Ort, und herzhafte Speisen offeriert die Küche des Weingutes Zahn.
Erfrischende Sommer-Cocktails zaubern wieder die Männer der „Sparte“, und auch die „Naumburger Maischter“ sind wie im Vorjahr mit ihrem Craft-Beer am Start. Zu „Utas Pale Ale“ (UPA) gesellt sich diesmal unter anderem das passende Pendant: das „EkkeHard“, ein Weizen-Porter, nach historischem, regionalem Rezept, modern interpretiert. Wer es chillig-kreativ mag, wird sich auf dem Marienplatz wohlfühlen.
„Weinkultor“-Bühnenprogramm:
Wer einmal Yoga ausprobieren möchte, ist Freitag ab 20.30 Uhr beim „Yoga-Flow-Workshop“ auf dem Marienplatz richtig. Danach gibt es Elektro-Musik von DJ „W.O.O.D.“ auf die Ohren. Der Sonnabend startet 11 Uhr mit „Loungebeats“ sowie ab 12 Uhr mit einem Weinsensorik-Seminar, angeboten vom Weingut Zahn. Ab 14 Uhr wird es für Kinder spannend. Erst beim Kreativangebot mit „Schwubbs“, dann ab 15 Uhr beim „Fit-for-Kids“-Workshop zur Sinneswahrnehmung. Kreativköpfe können sich ab 15.30 Uhr beim „Handlettering“ ausprobieren.
Ab 16 Uhr wird es dann wieder musikalisch: Erst mit Karsten Link, dann ab 17 Uhr mit „Monebone und Band“, ab 18 Uhr mit dem texanischen Singer-Songwriter Keegan McInroe, ab 23 Uhr mit „Tuggy 2“ sowie den Gleinaer Deutschrockern „Lichte“ ab 24 Uhr, ehe Beats der „Sparte“ den Abend beschließen. Dazwischen aber noch ein Highlight: der Samba-Workshop mit der aus Brasilien stammenden Domstädterin Luciana Kuttner.
Der Sonntag startet mit einem Frühschoppen ab 11 Uhr mit Andreas Kühn, „dem Mann am Klavier“. Ehe wieder mit „Schwubbs“ gebastelt (14 Uhr) und mit „Fit For Kids“ im „Dschungel-Parcours“ getobt werden kann. Zudem steht eine Hüpfburg bereit. Zwischendurch, 15.30 Uhr, lädt Holger Vandrich zum Familien-Mitmach-Konzert ein, ehe es ab 16.30 Uhr noch mal Musik für die Erwachsenen gibt: erst mit Rio-Reiser-Songs, akustisch vorgetragen von „Neues Glas aus alten Scherben“, dann ab 17.30 Uhr mit Max Schwanethal und schließlich ab 19 Uhr mit „Markt 16“.
Weinfest:
Eröffnet wird das gesellige Treiben auf dem Holzmarkt am Freitag, 18 Uhr, von Oberbürgermeister Bernward Küper und den Weinmajestäten der Region. Danach kann man dort das ganze Wochenende Saale-Unstrut-Wein von 15 Winzern sowie ein buntes Musik- und Unterhaltungsprogramm genießen. Den Auftakt gestaltet „Salon Pernod“, danach gibt es Deutschfolk mit „Fiddle Folk Family“. Ein Höhepunkt für Schlagerfans ist am Sonnabend, 17 Uhr, das Konzert mit „Franziska“. Blasmusik mit den Burgmusikanten aus Schönburg gibt es am Sonntag ab 14 Uhr, ehe der Sonntagabend mit Irish Folk von den „Publiners“ ausklingt.
Töpfermarkt:
70 Werkstätten stellen sich in der 27. Auflage dieser Veranstaltung mit ihrer vielfältigen Keramik auf dem Naumburger Markt vor. Es wird ein umfangreiches Geschirrangebot geben, „aber auch originelle Gartenkeramik oder das besondere Einzelstück für die Wohnung“, frohlockt Organisatorin Madleen Kröner. Auftakt zum Marktgeschehen ist wie jedes Jahr eine Spielszene aus dem Märchen „König Drosselbart“, die die Schauspieler des Theaters Naumburg am Sonnabend, 10 Uhr, vor dem Rathaus zeigen. Danach wird OB Küper den Töpfermarkt eröffnen, der am Sonnabend bis 18, am Sonntag bis 17 Uhr andauert.
Auch das Frackdrehen, ein alter Handwerksbrauch, findet wieder an beiden Tagen statt. Die teilnehmenden Töpfermeister treten dabei gegeneinander an, setzen sich in Frack und Zylinder an die Scheibe und drehen einen Topf, möglichst ohne sich zu bekleckern. Bei der anschließenden Bewertung hat das Publikum ein kräftiges Wort mitzureden.
Für Kinder und Erwachsene wird es einen Bastelstand geben, an dem man sich unter fachkundiger Anleitung im kreativen Umgang mit Ton üben kann. Mit einer Keramik-Spende aus eigener Produktion unterstützen alle Teilnehmer den Stand des Naumburger Bürgervereins.
Kunstmesse:
Auch die Kunstszene der Domstadt ist beim Weinfestwochenende vertreten. In der Galerie im Schlösschen, Markt 6, werden sich neun Naumburger Künstler mit ihren Werken vorstellen. Dabei möchten sie gern mit dem Kunst-Publikum ins Gespräch kommen, und auch der Verkauf von Kunstwerken ist an beiden Tagen möglich. Die Vernissage dieser Messe, die zum neunten Mal organisiert wird, findet am Sonnabend um 11 Uhr mit dem Oberbürgermeister statt. Zu sehen sind an beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr Bilder, Fotografien, Skulpturen und Drucke, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Naumburg. Die teilnehmenden Künstler sind Thomas Wieduwilt, Ronald Knoll, Anita Wolff, Matthias Schöneburg, Peter Sahl, Anna Eckert, Sabine Ebert-Hoyer, Michael R. Dyroff, Peter Straubel.
Drehorgelfest:
Eine feste Größe und nicht mehr wegzudenken aus dem letzten August-Wochenende ist das Drehorgelfest am Sonnabend, bei dem 15 Drehorgelspieler aus ganz Deutschland die Stadt mit ihrer Musik beleben. Eröffnet wird die Veranstaltung um 10.30 Uhr auf dem Holzmarkt. Höhepunkte sind das Konzert in der Stadtkirche St. Wenzel um 15.30 Uhr und das Abschlusskonzert um 17.30 Uhr vor dem Stadtmuseum „Hohe Lilie“. Organisator und Organisationstalent Joachim Bunk, besser bekannt als „Drehorgel-Mucky“, stellte die 17. Auflage des Festes unter das Motto „Die Drehorgel vereint Zauber und Nostalgie“. Er sagt: „Wir Drehorgelspieler mit unseren historischen Instrumenten bewahren ein bedeutendes Stück deutsches Kulturgut.“
