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Holzhaus statt Blechcontainer Holzhaus statt Blechcontainer: Mondsee bekommt ein neues Informationszentrum

Von Petra Wozny 28.06.2016, 09:04
So wird der neue Infopoint aussehen. Es ist ein Holzblockhaus, welches derzeit in Litauen vorgefertigt wird.
So wird der neue Infopoint aussehen. Es ist ein Holzblockhaus, welches derzeit in Litauen vorgefertigt wird. Erholungspark

Hohenmölsen - Die Tage des weißen Bürocontainers am Eingang des Erholungsparkes Mondsee sind gezählt. Seit über zwei Jahrzehnten steht er im Eingangsbereich der Freizeitoase. „Er entspricht weder für unsere Besucher noch für meine Mitarbeiter den Erwartungen an ein modernes Informationszentrum“, schildert Carina Radon, Geschäftsführerin des Zweckverbandes Freizeitpark Pirkau. Die Mängelliste ist lang: Nicht nur, dass es hinein regnet. Für die Besucher gibt es keine Diskretionszonen. Sie sind wichtig, da bei der Anmeldung eines Campingplatzes vertrauliche Daten aufgenommen werden müssen. Die Toiletten sind gewöhnungsbedürftig, der Container selbst nicht behindertengerecht.

Zwei Blockhütten für 358.000 Euro

Noch in diesem Jahr wird ein Holzblockhaus in der Nähe des überalterten Büros entstehen. Infopoint heißt das dann und wird Touristen, Radfahrern, aber auch den eigenen Mitarbeitern beste Bedingungen bieten. Zeitlich etwas versetzt entsteht in Nähe des Sees ein zweites Holzhaus - die künftige Hauptverwaltung. Beide Neubauten sind mit insgesamt 358.000 Euro veranschlagt.

Dass der Zweckverband Freizeitpark Pirkau sich das leisten kann, verdankt er nach den Worten der Verbandsgeschäftsführerin dem Leader-Programm. Das hat zum Ziel, ländliche Entwicklung zu fördern. In Sachsen-Anhalt agieren über 20 Leader-Aktionsgruppen. Andy Haugk (parteilos), Bürgermeister von Hohenmölsen, leitet die Lokale Arbeitsgruppe Montanregion Sachsen-Anhalt Süd seit 2011. „Wir haben den Gedanken schon lange, dass wir am Mondsee über das Leader-Programm Veränderungen und Qualitätsverbesserungen erreichen könnten. Wichtig für eine Förderung ist eine lokale Entwicklungsstrategie. Die können wir vorweisen. Nach langem Warten nimmt der Prozess mit neuem Management wieder richtig Fahrt auf. Neue Projekte können aufgrund der jetzt vorliegenden Richtlinien noch bis 1. Juli angemeldet werden.“

Mehr als 1.500 Projekte gefördert

Landesweit konnten 2015 mehr als 1.500 Projekte im ländlichen Raum über das Leader-Programm mit Fördermitteln unterstützt werden. Haugk lenkt den Blick auf den Burgenlandkreis: Hier wurde die Scheunendachsanierung auf Kloster Posa, die Dachsanierung der Kirche Selau in Borau und die Ladensanierung „Quippini“ in Langendorf in der Elsteraue gefördert. In diesem Jahr stehen in der Lokalen Arbeitsgruppe acht Projekte auf der Liste.

Nun also die zwei Holzblockhütten für den Mondsee, freilich gelegen im ländlichen Raum. „Mit unseren Anträgen lagen wir auf Rang eins und drei der Prioriätenliste“, schildert Radon. Die Förderbescheide liegen zwar noch nicht vor, aber beide Projekte haben einen vorzeitigen Maßnahmebeginn vom Landesverwaltungsamt bestätigt bekommen. Auch trotz großzügiger Förderung muss der Zweckverband 20 Prozent der bestätigten Fördersumme aufbringen. Ursprünglich wollte der Zweckverband einen Kredit aufnehmen. Das war in der Haushaltsplanung im Vorjahr schon bestätigt. Die Mibrag als Verbandsmitglied wird jedoch einen Investitionszuschuss tätigen, so dass der Kredit nicht voll ausgeschöpft werden muss.

Realität wird das Mondsee-Leader-Projekt nach der Badesaison voraussichtlich ab September. Dann wird die Bodenplatte gelegt. Das Holzhaus selbst wird bis dahin in Litauen gefertigt und in Einzelteilen nach Hohenmölsen transportiert. Und was wird aus dem Container? Carina Radon schmunzelt. „Er wird zu gegebener Zeit umgebaut und zu einer Unterkunft für Campergruppen umgestaltet. Zukunftsmusik für die nächste Badesaison 2017 und ein neues Kapitel am Erholungspark Mondsee. (mz)

Seit 25 Jahren dient der Bürocontainer als Rezeption am Mondsee.
Seit 25 Jahren dient der Bürocontainer als Rezeption am Mondsee.
Petra Wozny
Geschäftsführerin Carina Radon ist über die 80-prozentige Leader-Förderung der zwei Projekte froh.
Geschäftsführerin Carina Radon ist über die 80-prozentige Leader-Förderung der zwei Projekte froh.
Petra Wozny