Hochwasserschutz in Wetterzeube Hochwasserschutz in Wetterzeube: Was nun mit den Millionen an Fördergeldern gebaut wird

Wetterzeube - Für den Hochwasser-Schutz an der Weißen Elster in Wetterzeube sind jetzt die Fördergelder nahezu verdoppelt worden. Die zuständige Verbandsgemeinde (VG) Droyßiger-Zeitzer Forst erhielt jetzt eine Neuberechnung der Förderung, nach der nun 2,284 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Millionen an Fördergeldern: Mehr als 78 Meter lange und vier Meter hohe Mauer
Die Gelder sollen nun für eine neue Schutzmauer und ein neues Sperrwerk am Wehr verwendet werden. Das ist nahezu eine Verdopplung der bisherigen Fördersumme, die aber niemals für das Vorhaben gereicht hätte. „Hätte es 2013 nicht dieses katastrophale Hochwasser gegeben, würden sicher nicht so viele Gelder fließen. Allein hätten wir das auf keinen Fall stemmen können“, meint Verbandsgemeinde-Bürgermeister Uwe Kraneis (parteilos). Sein Mitarbeiter Thomas Gellert, Sachbearbeiter im Bauamt der VG, rechnet damit, dass noch in diesem Jahr die Ausschreibungen erfolgen können, so dass im kommenden Jahr auf alle Fälle Baustart sein soll.
Für das Geld wird auf der gegenüberliegenden Seite des Wehres, also am Mühlgraben, eine mehr als 78 Meter lange und vier Meter hohe Mauer entstehen, die zwei Meter aus dem Wasser herausragt. „In Nähe der Wohnhäuser werden wir die Stahlwand mit Steinen etwas verschönern“, verspricht Gellert. Zehn bis 15 Meter vom jetzigen Sperrbauwerk entfernt wird es flussaufwärts zudem ein komplett neues und ähnliches Bauwerk geben. Die Maßnahmen sollen bei einem möglichen Hochwasser dafür sorgen, dass die Weiße Elster nicht wieder wie 2013 nahezu ungehindert in den Mühlgraben fließt und dadurch das Wasserkraftwerk gefährdet und das Unterdorf in Wetterzeube überschwemmt.
In den vergangenen Jahren nicht viel passiert in Sachen Hochwasserschutz
Der SPD-Landtagsabgeordnete Rüdiger Erben hat die Bilder von der damaligen Flut noch bildlich vor Augen. „Seitdem war ich bestimmt 30 Mal in Wetterzeube und hab mich immer darum bemüht, dass endlich Gelder nach Wetterzeube fließen“, so Erben. Zwar stehen noch bis voraussichtlich 2030 reichlich Millionen für den Hochwasserschutz zur Verfügung. „Aber das Geld vom Bund reicht das Land Sachsen-Anhalt aus. Das ist rechtlich alles ein wenig ungeordnet“, drückt er den Missstand vorsichtig aus. Immer wieder gibt es zudem Neuberechnungen und Meinungen von anderen Beteiligten.
So erklärt es sich, dass, zumindest in Sachsen-Anhalt, in den vergangenen Jahren noch nicht soviel in Sachen Hochwasserschutz passiert ist. „Und dazu kommt, dass technische Neuerungen und überlastete Baufirmen die Verfahren immer teurer machen“, meint Rüdiger Erben. Deshalb nun die Verdopplung der Fördergelder für Wetterzeube. „Ja, es dauert alles viel zu lange. Aber es soll ja auch halten. Das hier wird ein Jahrhundertbauwerk.“ Seiner Meinung nach hätte es wenig Sinn gemacht, wenn man vor fünf Jahren zum Beispiel 500.000 Euro nach Wetterzeube gegeben hätte, mit denen irgendwas hätte gebaut werden können.
Für Feuerwehr ist bei einem Hochwasser das Elster-Wehr erste Anlaufstelle
Nur am Rande beteiligt ist die Gemeinde Wetterzeube, da sie an der Weißen Elster über keinerlei Eigentumsrechte verfügt. Dennoch freut sich der stellvertretende Bürgermeister Thomas Karkein (Die Linke), über das Vorhaben. „Natürlich sind wir sehr an so einer Maßnahme interessiert. Denn für unsere Feuerwehr ist bei einem Hochwasser das Elster-Wehr hier die erste Anlaufstelle“, sagt er.
Dazu seien die Kameraden mit der Wehr in Crossen vernetzt, sodass sie von einem Gefahrenfall erfahren, noch ehe ein offizieller Notfall erfolgt. Um dann schnell an Sandsäcke zu kommen, hat die Verbandsgemeinde jetzt eine Leichtbauhalle zur Lagerung des Sandes und der Säcke gekauft, die jetzt angeliefert wurde. Demnächst soll sie in der Nähe der Gussfabrik aufgestellt werden. (mz)
