Heilige Drei Könige Heilige Drei Könige : Spenden für guten Zweck

Naumburg - In vielen Orten in Deutschland sieht man sie derzeit wieder von Tür zu Tür huschen. Sie singen Lieder und übermitteln den Haushalten, die sie empfangen, Gottes Segen. Es sind Mädchen und Jungen, die sich in Verkleidung der Heiligen aus dem Morgenland an der Aktion Dreikönigssingen beteiligen, mit der jedes Jahr, Anfang Januar, Geld für notleidende Kinder weltweit gesammelt wird.
„Mir macht es Spaß, den Leuten vorzusingen und ihnen den Segen ins Haus zu bringen“, sagt Charlotte Kerber aus Naumburg. Die Neunjährige nimmt, seit sie fünf Jahre alt ist, am Sternsingen teil. Ähnlich verhält es sich mit Florian Wehry aus Naumburg, der die Sternsinger 2015 das erste Mal begleitete und seit zwei Jahren aktiv mitmacht. „Mir gefällt es fremde Menschen und Gegenden kennenzulernen.“ Auch das Singen mit den anderen Kindern mache ihm Spaß, erzählt der muntere Zehnjährige.
Dieses Jahr liegt der Fokus der Dreikönigssingen-Aktion auf Peru und dem Thema „Kinder mit Behinderung“. Zur Vorbereitung hat Franziska Scherf, Gemeindereferentin des Katholischen Pfarramtes Sankt Peter und Paul, mit den Kindern auch einen Film über das Partnerprojekt in Peru angesehen. Die jungen Naumburger wissen Bescheid und sind bestens informiert: Kinder mit Behinderung, die in Peru aufwachsen, haben oft keine Chance auf Bildung. Es fehlt an einer geeigneten Infrastruktur, um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Damit wird es für sie praktisch unmöglich, später einen Beruf zu ergreifen und ihr Leben unabhängig zu gestalten.
Offiziell begonnen hat das diesjährige Sternsingen in Naumburg am Sonnabend. „Aber ich bin mit den Kindern bereits am Donnerstag spontan losgezogen. Da waren wir in Laucha unterwegs“, verrät Scherf. Auch nach dem Aussendungs-Gottesdienst am gestrigen Sonntag besuchten die Sternsinger Haushalte in Naumburg und Bad Kösen. Vor ihnen liegen weitere straff durchorganisierte Tage: Rathaus, Landratsamt, Luisenhaus, die Familienbildungsstätte und die Jugendbildungsstätte in Roßbach stehen noch auf der Liste.
Letztes Jahr haben die Naumburger Sternsinger etwa 130 Haushalte besucht und circa 4000 Euro gesammelt. Selbst evangelische und nicht-christliche Haushalte bestellen die Sternsinger zu sich nach Hause. Für Spontanbesuche bleibt in der Regel keine Zeit. Momentan beteiligen sich in Naumburg 15 Mädchen und Jungen zwischen fünf und 13 Jahren am Sternsingen. „Ich ziehe meinen Hut, wenn die Kinder von 10 bis 18 Uhr unterwegs sind“, sagt Scherf. „Aber wir müssen auch auf ihre Kräfte achten“, fügt sie hinzu. Schön fände sie es, wenn sich auch Jugendliche an der Aktion beteiligen würden. Der Pfarrbereich sei mittlerweile groß geworden und umspanne das Gebiet von „Osterfeld bis hinter Eckartsberga“. Man könne leider nicht überall hinkommen.
Für die, die die Sternsinger nicht besuchen kommen können, wird es am Ende der Aktion einen Abschluss-Gottesdienst geben.
