Friedensfahrtsieger bekommt Verdienstorden Späte Ehrung - Täve Schur wird mit 94 Jahren höchste Auszeichnung des Landes verliehen
Sportlich umjubelt, politisch umstritten: Gustav Adolf „Täve“ Schur gewann die Weltmeisterschaft und die Friedensfahrt. Nun wird die Rad-Legende mit dem Landesverdienstorden geehrt. Es ist eine Würdigung, auf die der 94-Jährige lange warten musste.

MZ/Heyrothsberge. - Es gibt diesen einen Moment im Gespräch mit Täve Schur, da wird er etwas leiser, wirkt fast in sich gekehrt. Sonst ist das nicht seine Art. Sonst plaudert und lacht der 94-Jährige, erzählt euphorisch von umjubelten Ankünften nach Radrennen, seziert detailliert, wie er einst nach dem Krieg aus der Hülse einer Flak-Granate eine Kohleschaufel herstellte, und berichtet mit fast kindlicher Freude, wie ihn vor vielen Jahren beim Rennsteiglauf „zwei Töpfe warmes Bier“ von Magenkrämpfen heilten.