Handel in Naumburg Handel in Naumburg: Wo Unikate zu Hause sind

Naumburg - Der eine verkauft Schmuck, der andere Geschenk- und Souvenirartikel. Auf den ersten Blick recht verschieden, verbinden jedoch einige Gemeinsamkeiten René Breite und Marcel Warnt. Beide sind Naumburger, beide haben Anfang Oktober ein Geschäft im Steinweg eröffnet, und beide haben eine Verbindung zu den Naumburger Unikaten. Aus Breites Werkstatt stammt ein solches. Er stellt aus Münzen Ringe her, Warnt verkauft einige der Unikate in seinem Laden.
Gute Auftragslage
So finden sich im Regal der Stollen und der gute prickelnde Tropfen der Wein- und Sektmanufaktur Naumburg. „Mit weiteren Unikatsträgern bin ich im Gespräch“, erzählt Warnt, der bereits das Geschäft „Schwubbs“ in der Marienstraße führt.
Für René Breite ist der Laden mit dem Titel „Die Ringmacher“ indes Neuland. Hat er zuvor seinen Schmuck zu Hause hergestellt, war jetzt ein Auszug dringend notwendig geworden. „Die Aufträge wurden immer mehr, da wurde es langsam eng“, erzählt der 52-Jährige. Angefangen mit seiner Idee, aus Münzen individuelle Ringe herzustellen und über das Internet zu verkaufen, hat er 2011. Heute lebt er komplett davon. Seinen Job in einem Speditionsunternehmen hat er aufgegeben. Unterstützt wird er von seiner Frau Annett Schindler.
Die Kunden können sich aus einer Auswahl für eine Münze entscheiden oder bringen diese selbst mit. Zu den besonderen Aufträgen zählte die Umwandlung einer indischen Rupie. Kürzlich konnte er einen New Yorker, der in der Stadt zu Besuch war, mit einem Quarter samt New-York-Motiv eine spezielle Freude machen. Für einen Mann formte er eine Fünf-DM-Münze als Erinnerung an seinen Vater um. „Mittlerweile kommen einige Kunden extra nach Naumburg“, sagt Breite. Zum Sortiment gehören auch Naumburg- und Kirschfestschmuck sowie diverse Accessoires, die aus Löffeln oder Gabeln gefertigt wurden.
„Typisch Naumburg“ hat Marcel Warnt sein neues Geschäft genannt - in Anlehnung an die gleichnamige Pension am Reußenplatz seines Mannes Torsten Biel. Anderthalb Jahre stand zuvor der Laden im Steinweg leer, nachdem dort Mode verkauft worden war. Im Sortiment werden neben den Unikaten eine breite Palette an Geschenkartikeln und Andenken geführt. Auch Dekorationsstücke gibt es. „Das Individuelle ist mir wichtig. Wenn ich in anderen Städten bin, halte ich oft selbst danach Ausschau“, erzählt Warnt. Vorrangig sollen Touristen angesprochen werden, aber natürlich sind auch Naumburger gern gesehen.
Welterbe-Entscheidung
Die Idee hatte der 40-Jährige schon vor einiger Zeit. Den wichtigsten Schritt machte er indes im Juli dieses Jahres. „An dem Tag, als bekannt wurde, dass der Dom den Welterbe-Titel erhält, habe ich den Makler angerufen und einen Besichtigungstermin vereinbart“, erzählt Warnt. Eingestellt hat er mit Heike Becker eine Vollzeit-Kraft sowie fünf Aushilfen. Mit der kommenden Saison ab April soll der Laden täglich von Montag bis Sonntag geöffnet sein.
„Die Ringmacher“ und „Typisch Naumburg“ sind indes nicht die einzigen Geschäfte, die für die Naumburger Unikate stehen. Der Steinweg könnte sich Unikatsweg nennen. Denn hier sind auch Domglas von Familie Gärlich und die Bürstenmacherei Steinbrück zu Hause. Eva Kindler mit ihrer Papierkunst ist im nahe gelegenen Othmarsweg ansässig.
