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Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Blau-Weiß Zorbau siegt deutlich gegen Annaburg

Von Matthias Voss 30.08.2015, 21:02
Falko Löser (rechts) trifft zweimal für Blau-Weiß Zorbau gegen harmlose Gäste aus Annaburg.
Falko Löser (rechts) trifft zweimal für Blau-Weiß Zorbau gegen harmlose Gäste aus Annaburg. peter Lisker Lizenz

zorbau - Nett zu sein, bedarf es wenig - nur wer richtig nett ist, ist ein König. Dieser leicht abgewandelte Spruch traf auf das Heimspiel des SV Blau-Weiß Zorbau in der Fußball-Landesliga gegen Grün-Weiß Annaburg. Zunächst waren die Gastgeber so nett, den Spieltermin von 15 auf 14 Uhr vorzuziehen. Denn immerhin hatten die Annaburger, die im äußersten Osten von Sachsen-Anhalt zu Hause sind, eine lange Heimreise vor sich. Die Gäste waren dann so nett und machten es den Zorbauern außerordentlich einfach, Tore zu schießen.

Allein das Endergebnis von nur 4:0 (3:0) ließ den einen oder anderen Blau-Weiß-Fan etwas unzufrieden zurück. Denn gegen harmlose Gäste hätte Zorbau weit höher gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. „Das war nicht unser bestes Spiel. Aber de facto haben wir es trotzdem gewonnen. Und wichtig ist auch erstmal, dass wir uns überhaupt so viele Chancen herausgespielt hatten“, kommentierte Blau-Weiß-Trainer Maik Kunze das teilweise fahrlässige Auslassen auch noch so guter Chancen.

Beim genauen Betrachten des Spiels war Annaburg vielleicht doch nicht so nett, wie es den erste Anschein hatte. Zugegeben, das Foul von Annaburgs Markus Gräbner nach fünf Minuten gegen Kevin Haschke geht in die Schublade „Dumm“, weil kurz vor der Torauslinie. Maik Witt nahm das Geschenk dankend an und verwandelte den Strafelfer sicher. Und auch die beiden anschließenden Tore von Falko Löser wurden dem Rückkehrer von der Annaburger Hintermannschaft sozusagen auf dem Silbertablett serviert. Denn sowohl in der elften, als auch in der 16. Minute stand er zweimal völlig frei und ließ Grün-Weiß-Keeper Kevin Ziebell keine Chance.

Doch dann kehrte unterschwellige Heimtücke in das Annaburger Spiel ein. Selber nur zu elft angereist, versteckten sie bei den Zorbauern einen zwölften Spieler, der an fast allen Positionen gleichzeitig auftauchen zu schien - der berühmte Herr Schlendrian. Der sorgte zum Beispiel dafür, dass Zorbaus Torhüter Nico Wasewitz einen harmlosen Ball abprallen ließ. Der sorgte dafür, dass in Abwehr und Mittelfeld der Gastgeber oftmals Bälle leichtfertig an den Gegner abgegeben wurden. Und der sorgte vor allem dafür, dass weitere Tormöglichkeiten gegen durch und durch harmlose Gäste nicht zu weiteren Toren führten. Gleich zweimal hintereinander mussten Annaburger Spieler auf der Linie retten und auch das Zielwasser von Zorbau-Stürmer Kevin Haschke war offenbar schon ein wenig abgestanden. Abgesehen von der 88. Spielminute, als „Haschi“ nach einem Eckball von Patrick Baudisch goldrichtig stand und zum 4:0-Endstand einnetzte.

Man könnte dem SV Blau-Weiß Zorbau jetzt zugutehalten, dass mit den verletzten Schöps, Richter und Palme, sowie dem erst im Oktober zur Mannschaft stoßenden Ex-Nationalspieler Michael Lerchl wichtige Spieler fehlten. „Die Mannschaft hat aber trotzdem funktioniert. Es wird Spiele geben, wo wir die fehlenden Leute brauchen. Aber heute war das nicht der Fall“, so Maik Kunze, der den einen oder anderen Vorstoß der Annaburger in Kauf genommen hatte. „Wir hatten uns vor dem Spiel zu einer offensiven Variante entschieden. Und wenn du das machst, gibst du dem Gegner zwangsläufig Räume. Dennoch hatte Annaburg im ganzen Spiel nicht mehr als zwei Torchancen“, war Kunze letztendlich zufrieden.

So wie auch Falko Löser, der nach zwei Jahren beim FC Carl Zeiss Jena wieder zu den Blau-Weißen zurückgekehrt war. Dort absolvierte er für die Reserve 37 Spiele in der Oberliga. „Der Klassenunterschied zur Landesliga ist natürlich schon erkennbar. Aber im Vergleich zu meinem ersten Jahr hier hat sich das Niveau gesteigert. Vor allem in der Mannschaft. Jetzt ist der Aufstieg auf alle Fälle unser Ziel“, sprach der 24-Jährige vollmundig aus, was bei Trainer Maik Kunze, trotz nicht so offensiver Ansichten, nicht schlecht ankam. „Das ist doch gut, wenn wir einen Spieler in der Mannschaft haben, der sich solche Ziele setzt“, freute sich Kunze sogar, nahm das Wort aber selber nicht in den Mund. (mz)