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Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Oeler trifft und trifft

Von Joachim Beyer 21.05.2013, 15:32
Vierfacher Schütze: Jan Oeler
Vierfacher Schütze: Jan Oeler mz Lizenz

Tröglitz/MZ - Auch im Fußball gibt es Wunder. So wie am Pfingstsonnabend. Da schlug der Abstiegsgefährdete TSV Tröglitz in der Fußball-Kreisoberliga mit vielfachem Ersatz den Ranglistenvierten Blau-Weiß Zorbau II 4:1. Und das überraschende in diesem Spiel war die Tatsache, dass die Heimmannschaft ohne sieben Stammspieler antreten mussten. „Einige unserer Spieler haben sich schon seit Monaten Karten für ein Konzert bestellt. Die wollten sie nicht verfallen lassen. Das ist menschlich verständlich“, sagte Defensivspieler der Hausherren Jörg Heinold.

Der Siegbringer in dieser Begegnung war Angreifer Jan Oeler, der an diesem Tag Goalgetter seiner Mannschaft war. Er schoss alle Tore für die Heimelf. „Ich glaube, vier Tore in einem Spiel habe ich noch nie geschossen“, strahlte der Mann des Tages. Dieser TSV-Mannschaft hatten die wenigsten Fans einen solchen Kantersieg zugetraut. Tröglitz machte aus einer Not eine Tugend und kann jetzt sogar wieder an den Klassenerhalt glauben. Die Gäste hatten wie erwartet vor dem Wechsel mehr Ballbesitz, machten teilweise ein Powerplay. Doch auch der sonstige Ersatzkeeper der Tröglitzer Stephan Poland machte seine Sache gut, erhielt von den Tröglitzer Fans viel Lob. Das Match begann für die Hausherren optimal. Oeler traf im Nachsetzen zur Führung. Die Platzbesitzer standen tief in der Abwehr und warteten auf Konter. Doch die spielstarken Gäste kamen durch ihren besten Spieler Achim Metzler zum Ausgleich. Das Spiel schien nun seinen erwarteten Lauf zu nehmen. Doch nach dem Seitenwechsel wurden die Tröglitzer mutiger. Sie merkten wohl, dass etwas drin war. Nach Pressschlag von Ralf Bunzel kam das Leder zu Oeler, der den Ball geschickt ins Netz lupfte. Dann zog Oeler das Leder auf der rechten Seite nach einem Schwenk nach innen mit links ab. Der flatternde Ball schlug unter den Querbalken im Netz ein. Torhüter Mirko Brandt kam nur noch mit den Fingerspitzen an das Leder. Die Gäste kamen durch den eingewechselten Matthias Kahl zu einer Großchance, doch Pohland hielt prächtig. Während Tröglitz mit Spielertrainer Matthias Fahr die Defensive ordnete, sorgten die Offensivkräfte Ralf Bunzel, Sebastian Fleischer und Oeler mit Kontern immer wieder für Nadelstiche in der Zorbauer Abwehr. Oeler machte das Kraut fett, traf im Nachschuss zum 4:1 und konnte sich über einen lupenreinen Hattrick freuen. Enttäuscht nach der 1:4-Schlappe zog Zorbaus Metzler ein Fazit. „Wir haben zu wenig gearbeitet.“, glaubte der 48-Jährige. Er war jedenfalls an allen Ecken zu finden, traf zum 1:1 und schleppte die Bälle von hinten nach vorn. Er sagte: „Seit meinem 30 Lebensjahr spiele ich in Zorbau. Habe vier Aufstiege in der Ersten miterlebt“, Seine gute Kondition führt Metzler auf seine Zeit als aktiver Skispringer zurück. Bei den Tröglitzer riss Torwart Poland nach dem Schlusspfiff vor Freude die Arme in die Höhe. Bei seinem zweiten Einsatz erlebte er ein Erfolgserlebnis. „Bei solch einem Ergebnis kann man sich freuen“, so der Keeper.