Feuerwehren Wethautal Feuerwehren Wethautal: Sorge um Einsatzbereitschaft

Löbitz - Die Diskussion ist eröffnet. „Feuerwehr 2030 - die Meinung der Ortswehrleiter ist gefragt“, kündigte Olaf Sander in seinem Rechenschaftsbericht während der Delegiertenversammlung der freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde (VG) Wethautal an, die im Löbitzer Kulturhaus stattfand. „Wir sollten offen miteinander über die Probleme reden“, so der Verbandsgemeindewehrleiter.
Zwar gibt es in der VG derzeit 20 Ortswehren, doch nur zwei von ihnen können eine 24-Stunden-Bereitschaft sichern. Viele der aktiven Feuerwehrmänner arbeiten außerhalb der Dörfer, in denen sie wohnen, können deshalb während dieser Zeit kaum alarmiert werden. Hinzu komme, sagte Sander, dass die Zahl der Mitglieder innerhalb der sieben Jahren, in denen die Verbandsgemeindefeuerwehr besteht, auf 370 zurückgegangen ist. Obwohl intensive Nachwuchsarbeit betrieben wird - derzeit umfassen die Kinderfeuerwehren 38 und die Jugendfeuerwehren 66 Mitglieder, wie Jugendwart René Hensel berichten konnte -, bereiten der demografische Wandel und der Wegzug junger Leute aus dem ländlichen Raum Probleme. Olaf Sander: „Hier ist die Politik gefordert, gegenzusteuern, etwa durch Vergünstigungen wie eine Feuerwehr-Rente, eine verbesserte Infrastruktur und geeigneten Wohnraum in unseren Dörfern.“
Unterstützung in dieser Hinsicht kam von Kerstin Beckmann. Die VG-Bürgermeisterin sprach sich für eine Feuerschutzabgabe all jener Einwohner aus, die sich nicht am aktiven Feuerwehrdienst beteiligen wollten. Bei den 2017er-Vorhaben der Verbandsgemeinde zum Brandschutz nannte die VG-Chefin die Verbesserung der Löschwasser-Situation. Außerdem dankte sie allen Kameradinnen und Kameraden für deren ehrenamtliches Wirken. Gleiches taten in ihren Grußworten Kreisbrandmeister Silvio Suchy und der Vorsitzende des Kreistages, der CDU-Bundestagsabgeordnete Dieter Stier.
Zu insgesamt 117 Einsätzen wurden die Wethautal-Wehren im vergangenen Jahr gerufen. 2015 waren es noch 155 gewesen, wie Sebastian Möbius, Mitglied der Wehrleitung, berichtete. 69 Prozent entfielen auf Hilfeleistungen, 19 Prozent auf das Löschen von Bränden, zwölf Prozent betrafen weitere Einsätze. 89550 Liter Wasser und 355 Liter Schaumbildner wurden verbraucht. Zu Buche stehen 29400 Dienststunden. 16 Menschen konnten gerettet und geborgen werden, für drei dagegen kam jede Hilfe zu spät. Bei 94 Einsätzen wurde die vorgeschriebene Hilfsfrist eingehalten. Fünf Feuerwehrleute absolvierten die Truppmannausbildung.