Feuerwehr Naumburg Feuerwehr Naumburg: Kameraden retten 50 Personen

Naumburg - Stadtwehrleiter Christian Schirner nannte eine Zahl, die besonders in Erinnerung bleiben dürfte: Im vergangenen Jahr konnten von der Freiwillige Feuerwehr Naumburg 50 Personen gerettet werden. Zu insgesamt 515 Einsätzen waren die Kameraden der Wehr der Kernstadt sowie der Ortsteile im Jahr 2016 ausgerückt, wie Schirner in seinem Bericht während der Delegiertenversammlung der Wehr informierte.
Zum jährlichen Treffen im Depot in der Nordstraße konnte er auch Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper, Ratsvorsitzenden Jörg Schütze (beide CDU) sowie den Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungswesen des Burgenlandkreises, Lutz Blech, als Gäste begrüßen. Küper dankte den Feuerwehrfrauen und -männern für deren ehrenamtliche Arbeit zum Schutz von Mensch und Tier, Hab und Gut.
Dabei ist die Zahl der Einsätze gegenüber 2016 leicht gestiegen. So stehen 106 Brände, darunter zehn Großbrände, 321 Hilfeleistungen und 88 übrige Einsätze zu Buche. Insgesamt wurden 615 ehrenamtliche Einsatzstunden geleistet. Erneut übte Schirner Kritik an den Alarmierungen. So mussten die Feuerwehrleute sehr viel Zeit aufwenden, um Ölspuren zu beseitigen. „Hier fehlt noch immer eine Regelung für Ortsdurchfahrtsstraßen“, so der Wehrleiter. „Wenn eine Spezialfirma für Bundes-, Landes- und Kreisstraßen beauftragt ist, warum müssen dann die Feuerwehren in den Ortsdurchfahrten die Straße kehren?“
Ebenso könne es nicht Aufgabe der Feuerwehr sein, Tierkadaver zu bergen, verschlossene Türen zu öffnen oder Tragehilfe zu leisten. „Bei Rettungseinsätzen gibt es gar keine Frage, aber immer mehr betrifft das auch reguläre Einsätze. Die Feuerwehr sollte das letzte Mittel sein, das zur freiwilligen Hilfeleistung herangezogen wird, nicht das erste“, forderte Schirner. Ansonsten erfolge „eine Vereinnahmung des Ehrenamtes für die Aufgaben des Hauptamtes“.
Positives konnte Christian Schirner über die technische Ausstattung der Naumburger Wehr sowie der Wehren der 18 Ortsteile berichten. So konnten in Flemmingen ein Mannschaftstransporter und ein Tragkraftspritzenfahrzeug, in Bad Kösen eine Drehleiter sowie in Punschrau ein Fahrzeug angeschafft werden. Der bisher in Punschrau stationierte Pritschenwagen wurde an die Kleinheringer Wehr übergeben, die außerdem ein neues Domizil erhielt. Wie Schirner ferner informierte, konnte mit dem Bereitstellen neun weiterer Schutzbekleidungen die Ausstattung all jener Kameraden abgeschlossen werden, die als Atemschutzgeräteträger zum Einsatz kommen. Sorge bereitet dagegen die Führung der Wehren der Ortsteile, fehlen doch in zwölf von ihnen qualifizierte Leiter oder Stellvertreter. „Wenn wir keine ausreichend qualifizierten Führungskräfte und keine Einsatzkräfte haben, wird auch die Feuerwehr an sich in Frage gestellt“, warnte Schirner.

