Entsorgung Entsorgung: Grünabfall soll im Burgenlandkreis nicht verbrannt werden

Naumburg - Der Burgenlandkreis und die Anstalt öffentlichen Rechts Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd gehen den Weg zur Abschaffung des Verbrennungsverbotes weiter. Auch wenn Landrat Götz Ulrich (CDU) nach seinen Worten im Kreistag das Abstimmungsergebnis einer Befragung der Bevölkerung nicht als Legitimation dafür nutzt.
Ausweitung der Alternativen
Er anerkannte angesichts der kontroversen Debatte nach der Abstimmung, dass vielen Bürgern die Fragestellung nicht eindeutig war. Er sehe sich aber dafür legitimiert, mit einer Ausweitung der Angebote zur Entsorgung von Ast- und Grünschnitt zukünftig weniger Ausnahmen vom Verbrennungsverbot zu genehmigen.
Wie die MZ berichtete, hatten sich 64 Prozent der Befragungsteilnehmer für ein Verbrennungsverbot ausgesprochen, 33 Prozent wollen beim Verbrennen bleiben. Dem Weg des Landrats entgegen stellte sich der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Rüdiger Erben: „Alles spricht dafür, es bei der bisherigen Regelung zu belassen. Neue Beschwernisse für die Bürger im ländlichen Raum und steigende Kosten für die Gebührenzahler in Stadt und Land sprechen eindeutig dagegen.“
Bis 2018 keine Gebührenerhöhung
Zu konkreten Kosten äußerte sich Ulrich noch nicht. Bis 2018 könne die Serviceerweiterung aber ohne Gebührenerhöhungen finanziert werden, bestätigte er. Er betonte, Voraussetzung für ein Verbrennungsverbot müsse sein, dass die Bürger Alternativen hätten. Und diese sollen nun ausgebaut werden mit entsprechenden Angeboten zur Entsorgung von Ast- und Grünschnitt durch die Abfallwirtschaft.
Insbesondere sollen zunächst mehr Annahmeplätze eingerichtet werden, dort müsse es auch bürgerfreundliche Öffnungszeiten geben. Die Möglichkeit einer Abholung des Abfalls werde noch geprüft. Lösungen für die Kleingärtner solle es geben, den Rebschnitt außerhalb von Ortschaften betrachte er auch generell.
Man wolle vorbereitet sein, wenn das Land unter einer Umweltministerin von Bündnis90/Die Grünen ein grundsätzliches Verbrennungsverbot einführen sollte. (mz/hr)