Droyßigs Bürgermeisterin blickt voraus Droyßigs Bürgermeisterin blickt voraus: Schloss ist immer ein Thema

Droyßig - „Ich möchte, dass durch das Dorf ein Ruck geht. Ich bin vor zwei Jahren angetreten, in Droyßig was zu verändern und zu verbessern. Ich möchte zusammen mit den Menschen etwas bewegen“, sagt Evelyn Billing (parteilos). Was die Bürgermeisterin der Gemeinde Droyßig im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung sagt, hört sich stark nach Wahlkampf an. Doch ihre Position steht erst in fünf Jahren wieder zur Wahl. Im Mai dagegen geht es unter anderem um einen neuen Gemeinderat. Und genau da setzt Billing an.
Denn die Bürgermeisterin möchte zum einen nun auch selber für den Verbandsgemeinderat kandidieren. Zum anderen wird sie eine eigene Liste für den Droyßiger Gemeinderat aufstellen. „Ich suche Leute, die sich für ihre Gemeinde engagieren wollen. Und ich wünsche mir, dass wieder etwas mehr Ruhe in die Ratsversammlung einkehrt“, meint Billing. Denn in der Vergangenheit gab es ihrer Meinung nach zu oft zu unnötige Diskussionen.
Droyßig: Eines dieser Streitthemen war die Sanierung der Schlosskapelle
„Das hat die Sitzungen oft in die Länge gezogen, so dass es mit der Tagesordnung knapp wurde. Das könnte man auch vermeiden, wenn es in Zukunft wieder Ausschüsse gibt“, so Billing. Dazu möchte sie diese vorberatenden Gremien für Bauangelegenheiten sowie Kultur und Soziales wieder installieren.
Eines dieser Streitthemen war die Sanierung der Schlosskapelle. Da ist zwar bezüglich der zu installierenden Heizung im Dezember eine Lösung gefunden worden. „Aber das Thema Schloss ist und bleibt eines der wichtigsten in Droyßig“, so Evelyn Billing. Denn im vergangenen Jahr wurden das Schloss verkauft und die Sanierung der Kirche begonnen. In diesem Jahr wird diese vorangetrieben und da schaut Billing schon darauf, „wie wir diesen neuen Veranstaltungsort beleben können. Dazu gibt es schon die ersten Anfragen von Orchestern aus Leipzig und Thüringen“, freut sie sich. Auch hier wünscht sie sich die Zusammenarbeit mit den Einwohnern und den Vereinen.
Droyßig: Arbeitsgruppe für das 850-jährige Dorfjubiläum 2020
So wie in der bereits im vergangenen Jahr gebildeten Arbeitsgruppe für das 850-jährige Dorfjubiläum 2020. „Da wollen wir ein besonderes Schlossfest feiern und brauchen jede helfende Hand. In diesem Jahr wollen wir konkreter werden“, sagt Billing. Zum einen seien schon etliche Vereine, ohne die die zahlreichen Festivitäten in Droyßig und Weißenborn gar nicht möglich seien, im Boot. Zum anderen benötigt die Bürgermeisterin aber auch eine neue Hilfe im Büro für die Heimatpflege. Die bisherige Fachkraft ist im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen.
Wenn Evelyn Billing auf 2018 zurückschaut, sieht sie aber noch weitere Höhepunkte. Sie freut sich, dass mit der Gründung einer Stiftung der Schulstandort gesichert werden konnte, dass es mit dem Auftritt der Jungen Zillertaler erstmals ein großes Open-Air auf dem Sportplatz gegeben hat und dass auch der Haushalt im vergangenen Jahr schon im März genehmigt wurde. „Das schaffen wir dieses Jahr nicht mehr. Und es ärgert mich auch, dass ich so wenig Mittel zur Verfügung habe, um unsere Straßen ordentlich zu reparieren und nicht nur Löcher zu stopfen“, sagt die Bürgermeisterin von Droyßig.
Erschreckend war für sie auch die Einbruchserie zum Ende des Jahres, auch wenn sie sich über den Fahndungserfolg der Polizei dann wieder freute. Evelyn Billing hofft, dass Einbrüche in diesem Jahr kein Thema mehr sein werden. (mz)