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Drogeriemarkt als Zugpferd? Drogeriemarkt als Zugpferd?: Welche Projekte der Eigentümer des Kirschbergcenters plant

Von Tobias Schlegel 03.08.2019, 06:00
Die beiden Verkaufsleiter Patrick Mundt (l.) und Martin Wiedelmann präsentieren das neu eingerichtete Tedi-Geschäft im Kirschbergcenter.
Die beiden Verkaufsleiter Patrick Mundt (l.) und Martin Wiedelmann präsentieren das neu eingerichtete Tedi-Geschäft im Kirschbergcenter. Tobias Schlegel

Hohenmölsen - Zufrieden läuft eine Kundin durch den neuen Tedi-Markt. Dieser habe ihr in den vergangenen zwei Jahren gefehlt, erklärt sie und verschwindet in Richtung Kasse. Worte, die Martin Wiedelmann glücklich machen. „Wir erhalten generell ein gutes Feedback unseren Kunden“, sagt der Verkaufsleiter. Seit Juli hat der Tedi im Hohenmölsener Kirschbergcenter wieder geöffnet, nachdem der Laden seit November 2017 geschlossen war.

In dieser Zeit ist das Geschäft vom Erdgeschoss des Centers in die erste Etage gezogen. „So haben wir unsere Verkaufsfläche von 590 auf 830 Quadratmeter vergrößert“, erklärt Wiedelmann. Dabei habe man die Filiale nach dem neuesten Konzept des Marktes eingerichtet. Dank einem Fußbodenbelag in Beton-Optik, einer LED-Beleuchtung und neuer Regalgestaltung soll eine angenehme Einkaufsatmosphäre entstehen und den Kunden eine bessere Übersicht über das Sortiment ermöglicht werden.

Die Zahl leerer Geschäfte ist in den vergangenen Jahren im Altkreis Weißenfels gesunken. Das belegen Zahlen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau. In Weißenfels standen 2009 139 Geschäfte leer, 2012 waren es zwar 158, 2017 aber dafür nur 111. Aktuellere Zahlen liegen der IHK nicht vor. Auch in Hohenmölsen (2009: 39, 2017: 37), Lützen (19/8) und Teuchern (11/7) ist dieser Trend erkennbar. „Ein Rückgang der Leerstände bedeutet allerdings nicht automatisch einen Wiederanstieg der Einzelhandelsgeschäfte. Oftmals wurden diese für andere Nutzungsarten (Dienstleistungen, Wohnraum, Gastronomie etc.) verwendet“, erklärt Tobias Voigt, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Weißenfels.

Kirschbergcenter soll modernes Center werden für Einzelhandel werden

Beim Gang durch das Center merkt man sofort, wie der neue Markt heraussticht. Denn ringsherum findet man viele leere Geschäfte. Das soll sich ändern, sagt Alexander Kroth, Vorstandsmitglied der Deutschen Konsum Reit AG aus Potsdam, die sich auf die Entwicklung von Einzelhandelsimmobilien spezialisiert hat und der das Center seit Anfang 2018 gehört. Gegenüber der MZ erklärt Kroth, was seitdem mit dem Kirschbergcenter passiert ist: „Wir haben erstmal viel Planungsarbeit betrieben und das Objekt hergerichtet. So wurden die Haustechnik und das Dach erneuert“, sagt er. Dies sei auch nötig gewesen, da in dem Center über Jahre nichts gemacht wurde.

Gerade sei man dabei, die Fenster energetisch zu sanieren, zudem bekommt der Eingang eine neue Glasfront und auch farblich soll das Gebäude einen neuen Anstrich erhalten. „Wir wollen in Hohenmölsen ein modernes Center herstellen und darin einen Einzelhandel anbieten, den die Stadt braucht“, erklärt Kroth. Sein Unternehmen habe großes Interesse an dem Standort. Kroth sieht ein „stabiles Ortsgefüge mit Zukunftspotenzialen“.

Drogeriegeschäft Rossmann wird erst einziehen, wenn der Rewe-Markt erneuert ist

Das erste ganz große Projekt steht wahrscheinlich 2020 an. Dann soll der Rewe-Markt im Erdgeschoss modernisiert werden. Während der Umbaumaßnahme zieht die Filiale in ein Ausweichobjekt des Centers. „Wir warten zurzeit auf die Genehmigungen, damit wir die Bauanträge einreichen können. Dann geht es ans Eingemachte“, sagt Kroth. Der Eigentümer will, dass der neue Rewe so schnell wie möglich fertig wird. Denn: Von diesem hängt einiges ab.

So will das Drogeriegeschäft Rossmann erst in das Kirschbergcenter einziehen, wenn der Rewe-Markt erneuert ist. Schon seit Jahren warten die Hohenmölsener sehnsüchtig auf die Drogerie. Die MZ berichtete bereits Anfang 2018 davon, dass diese in das Center einziehen soll. Passiert ist seitdem nichts. „Der Rossmann kommt auf jeden Fall, vielleicht schon 2020. Ich hoffe, das bekommen wir hin, sonst wird es in zwei Jahren der Fall sein“, sagt Kroth. Für ihn und sein Unternehmen habe die Drogerie eine große Bedeutung.

Drogeriemarkt als Zugpferd? Eigentümer und Verkaufsleiter wollen mehr Geschäfte

Diese sei das „A und O“ für das Center, denn man wolle Rossmann als Zugpferd nutzen und so andere Geschäfte in das Kirschbergcenter locken. Kroth lässt anklingen, dass mit der Eröffnung des Rossmann-Marktes auch andere Geschäfte mit einziehen könnten, ein Bäcker und Café sollen den gastronomischen Bereich aufwerten. Des Weiteren möchte der Eigentümer ein oder mehrere Textilgeschäfte gewinnen. Hier habe die Stadt großen Bedarf.

Es sind Pläne, die auch die Verkaufsleiter des neuen Tedi-Marktes erfreuen dürften. So könnte der gerade erfolgte Umzug ein erster Schritt in Richtung eines neuen, modernen Kirschbergcenters sein. „Wir sind zufrieden, wünschen uns aber natürlich mehr Geschäfte und Leben im Center“, sagt Verkaufsleiter Martin Wiedelmann. In ein bis zwei Jahren dürfte es wohl soweit sein. (mz)