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Zahlen Der Burgenlandkreis hat in absehbarer Zeit weniger als 150.000 Einwohner

Das Statistische Landesamt hat das Jahrbuch 2021 veröffentlicht. Was es über den Burgenlandkreis verrät und wo es besondere Dramatik gibt.

Von Torsten Gerbank 03.01.2022, 07:59
Die Zahl der Hochzeiten im Burgenlandkreis ist  in etwa konstant geblieben.
Die Zahl der Hochzeiten im Burgenlandkreis ist in etwa konstant geblieben. Foto: Lisker

Zeitz/MZ - Das Jahr 2036 dürfte für den Burgenlandkreis ein schmerzhaftes Jahr werden - zumindest was die Bevölkerungszahl anbelangt. Denn in jenem Jahr wird die Zahl der Einwohner erstmals die 150.000 unterschreiten. So lesen sich die Voraussagen im Statistischen Jahrbuch des Landes Sachsen-Anhalt für 2021. Das Jahrbuch ist soeben erschienen, nennt aber im Wesentlichen Zahlen für das Jahr 2020.

In dem Werk wird vorhergesagt, dass der Burgenlandkreis Ende 2035 noch 150.047 Einwohner zählen wird. 49.590 Menschen sollen zu diesem Zeitpunkt hierzulande 67 Jahre und älter sein. Damit steigt ihr Anteil. Zur Einordnung: Allein im ersten Halbjahr 2021 hatte der Landkreis einen Bevölkerungsrückgang von immerhin 734 Menschen zu verbuchen. Zur Jahresmitte lebten hier noch 176.856 Menschen. Der Bevölkerungsrückgang im ersten Halbjahr 2021 ist drastischer als im gleichen Zeitraum 2020. Damals stand in der Statistik ein Minus von 558 zu Buche. Ende 2016 lebten im Burgenlandkreis noch 183.174 Menschen.

Wie der Landkreis, so hat auch die Stadt Zeitz in den vergangenen Monaten Einwohner eingebüßt. Für das erste Halbjahr 2021 bescheinigt das Landesamt für Statistik einen Rückgang um 128 auf 27.059 Einwohner. Dabei stehen 79 Geburten 402 Gestorbene gegenüber. Allerdings gab es mit 642 Zuzügen mehr Neu-Zeitzer als Menschen, die aus der Stadt herausgezogen sind. Das waren laut Statistik 446 Personen.

Nahezu konstant geblieben ist 2020 die Zahl der Hochzeiten. Es gab 774 Eheschließungen. Zehn weniger als im Jahr zuvor. Gestiegen ist allerdings die Summe der Scheidungen. Hier gibt es ein Plus von 17 auf die Zahl 277.

Dramatisch sind die Zahlenentwicklungen im Bereich des Tourismus. Da werden Auswirkungen der Coronapandemie deutlich. Die Zahl der Gästeankünfte wird für 2020, also das erste Coronajahr, mit 189.072 angegeben. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag die Zahl bei 273.608. Macht ein Minus von 84.536. Das Minus bei den Gästeübernachtungen liegt bei 172.011. Deren Zahl sank auf 579.597.

Bei den Gewerben gab es sowohl bei den An- als auch bei den Abmeldungen ein Minus zu verzeichnen. 2019 wurden im Landkreis laut statistischem Jahrbuch 819 Gewerbe an- und 787 abgemeldet. Ein Jahr später gab es 748 An- und 737 Abmeldungen. Für 2020 steht damit ein Plus von elf zu Buche. Auch diese Zahl liegt unter der des Vorjahres. Angestiegen ist im Jahr 2020 die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge. Ihre Summe gibt das Landesamt für den 1. Januar 2021 mit 127.722 an. Das sind 1.103 mehr als im Jahr zuvor. Dabei hat im privaten Sektor das Zweirad besonders zugelegt. Immerhin stieg die Zahl der hier zugelassenen Krafträder von Januar 2020 zu Januar 2021 um 328 auf 9.289. Zum Vergleich: In der Rubrik Personenkraftwagen ist ein Anstieg um 316 zu verzeichnen auf immerhin 102.470 Fahrzeuge. Auch die Zahl der zugelassenen Lkw stieg.

Während die Zahl der allgemeinbildenden Schulen in den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 mit 76 konstant geblieben ist, stieg die Summe der Mädchen und Jungen, die in den Bildungseinrichtungen unterrichtet worden sind - und zwar um 153 auf 15.810. Mit dieser Zahl ging auch die Summe der Schulklassen auf 745 nach oben. Macht ein Plus zum Vorjahr von sechs.