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Corona fordert drittes Opfer Corona fordert drittes Opfer: "Trauriger Todesfall sollte uns alle aufrütteln"

Von Alexander Kempf 03.09.2020, 07:15
Ein Tropf hängt an einem Krankenhausbett auf dem Flur der Notaufnahme eines Krankenhauses. 
Ein Tropf hängt an einem Krankenhausbett auf dem Flur der Notaufnahme eines Krankenhauses.  dpa

Naumburg - Im Burgenlandkreis ist die Zahl der Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung nicht überlebt haben, auf drei gestiegen. Darüber hatte die Naumburger Kreisverwaltung am späten Nachmittag informiert. Bei dem dritten Todesopfer infolge einer Covid-19-Erkrankung handelt es sich demnach um einen 78-jährigen Mann „mit Grunderkrankungen“.

Nähere Angaben zur Herkunft des Verstorbenen sowie dessen Vorerkrankungen wurden mit Blick auf die ärztliche Schweigepflicht und aus Rücksicht auf das persönliche Umfeld des Verstorbenen nicht gemacht. Die Angehörigen des Toten sollen nach einem solchen persönlichen Einschnitt nicht auch noch unangenehmen Fragen ausgesetzt werden, erläuterte Kreissprecher Steven Müller-Uhrig.

„Ein solch trauriger Todesfall sollte uns alle aufrütteln“

Denn anders als bei einem Corona-Großausbruch sei der tragische Todesfall nicht von öffentlichem Interesse. Der 78-Jährige soll sich bereits seit Ende August wegen der Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus außerhalb des Burgenlandkreises in Behandlung befunden haben, wo er auch verstarb.

„Ein solch trauriger Todesfall sollte uns alle aufrütteln, die von Corona ausgehende Gefahr Ernst zu nehmen“, mahnte Landrat Götz Ulrich (CDU) zu Vorsicht. Er mache sich mit zunehmendem Verlauf der Pandemie Gedanken, die Achtsamkeit könnte verloren gehen. In einem Supermarkt im Burgenlandkreis habe er zuletzt selbst beobachtet, wie gut ein Fünftel der Besucher gar keine Maske trug. Gut die Hälfte der Kunden hätte zudem die Nase nicht bedeckt. „Der Effekt, die Krankheit voneinander fernzuhalten, wird so nicht erreicht“, bedauert der Landrat.

Gebannt ist die Gefahr sich anzustecken, trotz geringer Infektionszahlen nicht

Gebannt ist die Gefahr sich anzustecken, trotz geringer Infektionszahlen im Burgenlandkreis nicht. Nach offiziellen Zahlen zählt der Landkreis derzeit elf Corona-Infizierte. Seit Beginn der Pandemie sind 149 Infektionen bekannt geworden. Drei Menschen verstarben, 135 gelten inzwischen als genesen. In häuslicher Quarantäne befinden sich gegenwärtig 39 Personen, darunter laut den Zahlen der Kreisverwaltung auch neun Kinder.

Bisher sind alle Corona-Opfer aus dem Landkreis ältere Männer gewesen. Mitte April verstarb im Weißenfelser Krankenhaus ein 82-Jähriger infolge einer Covid-19-Erkrankung, nachdem er zuvor eine Woche auf der Intensivstation lag. Anfang Mai überlebte dann ebenfalls in Weißenfels ein 68-Jähriger die Krankheit nicht.(mz)