City-Bus-Stopp in Naumburg City-Bus-Stopp in Naumburg: Busbahnhof soll bleiben

Naumburg - Die Naumburger Stadtverwaltung nimmt von den Überlegungen Abstand, den Busbahnhof von der Halleschen Straße ein paar wenige Hundert Meter weiter an den Postring, vor die Marienschule, zu verlagern. Stattdessen bevorzugt man es nun, den bestehenden City-Bus-Stopp zu sanieren. Dieser Vorschlag wird vom Rathaus den Stadträten unterbreitet, die nun zunächst im Wirtschafts- und im Technischen Ausschuss darüber beraten und dann am 12. Juni im Gemeinderat, letztmals in aktueller Besetzung, eine Grundsatzentscheidung treffen sollen.
Auswirkung auf Gymnasium
Aufgekommen war die Idee in der Vergangenheit mehrfach, um einen direkten Umstieg vom Bus zur Straßenbahn sowie eine direkte Schulbusanbindung zu schaffen. 2001 fing dies an, im Rahmen des „Urban 21“-Förderprogramms. Zuletzt verkündete der Kreis 2016, dass er gerne den Betriebshof seiner Personenverkehrsgesellschaft (PVG) vom hinteren, größeren Teil des ehemaligen „VEB Kraftverkehr“ an den Stadtrand verlagern würde.
Dazu scheint es aber in baldiger Zukunft wegen fehlender Fördermittel nicht zu kommen, wie Landrat Götz Ulrich unlängst erneut bestätigte. Und auch der kleinere, vordere Teil, die Bushaltestelle, die in städtischer Hand liegt, soll bleiben, wo sie ist. Dafür legt die Stadtverwaltung den Räten eine ganze Reihe von Argumenten nahe. So hätten Untersuchungen ergeben, dass für das direkte Umfeld, etwa das Domgymnasium, eine deutlich höhere Verkehrs-, Schall- und Feinstaubbelastung entstünde. Zudem würde ein Busbahnhof am Postring den Wegfall von 50 altstadtnahen Auto-Stellplätzen sowie stadtbildprägendem Baumbestand bedeuten. Auch denkmalpflegerische Probleme aufgrund des ehemaligen Wenzelsfriedhofs, der sich auf dem westlichen Teil des heutigen Parkplatzes befanden, werden aufgeführt. Und nicht zuletzt wird von einer Kostensteigerung von einst angenommenen drei bis 4,5 auf nun geschätzte fünf bis sechs Millionen Euro berichtet.
1,45 Millionen für Sanierung
Das heißt nun aber nicht, dass die Stadt den Busbahnhof gar nicht anfassen will. Als „kleine Lösung“, wie es heißt, könnte man den derzeitigen Standort sanieren. Dafür sollen zunächst 50.000 Euro in eine Grundlagenanalyse fließen. Für die Sanierung selbst geht man von 1,45 Millionen Euro Kosten aus. Dazu soll eine Zwei-Drittel-Förderung aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ beantragt werden. Ziel sei es, zunächst einmal eine adäquate Lösung für die nächsten zehn bis 20 Jahre zu schaffen, ehe dann womöglich größere technische Umwälzungen (neue Antriebssysteme, selbstfahrende Beförderungssysteme) den Personennahverkehr grundsätzlich verändert haben.
