Brand von Agrarbetrieb in Stößen Brand von Agrarbetrieb in Stößen: 2.100 Meter Schlauchleitung gelegt

Stößen - Noch bis mindestens zum heutigen Nachmittag wird der Feuerwehreinsatz auf dem Gelände der Osterland Agrar GmbH in Stößen dauern. „Es ist schwer abzuschätzen, wie schnell die Strohballen abbrennen“, sagte Marko Slamka am Dienstagmittag. Insgesamt 2.100 Meter Schlauchleitung seien inzwischen verlegt worden, um Wasser an den Brandherd heranzuführen, so der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Stößen weiter.
Am Montagmittag waren auf dem Firmengelände am Stößener Fabrikenhof, auf dem sich mehrere Ställe befinden, 1.200 Quaderballen Stroh in Brand geraten. Ausgelöst hatte das Feuer offenbar eine Arbeitsmaschine, die die Ställe mit Futter versorgt. Sie war weggerutscht und gegen das Stroh geraten. Durch die Hitze der Maschine fing das Stroh dann Feuer und entzündete sich immer stärker, wie Osterland-Geschäftsführer Arnd Helm sagte.
Da die Wasserversorgung am Fabrikenhof nicht ausreichte, entschlossen sich die Wehren, durch mehrere Stößener Straßen Schläuche bis zum Schulteich zu verlegen, um von dort Wasser heran zu pumpen. Am Teich ist deshalb ein Feuerwehrauto postiert, um das Wasser aufzunehmen. „Über Nacht konnten wir die Wasserentnahme etwas drosseln, so dass sich der Teich durch den Zufluss wieder füllte“, berichtete Slamka gestern. Wegen der Leitungen sind in Stößen auch noch am heutigen Mittwoch die Zeitzer Straße sowie der Marktbereich gesperrt. Autofahrer, die von der Bundesstraße 180 in Richtung Weißenfels wollen, müssen deshalb über die Schul- und Seilerstraße ausweichen.
Ausgenommen davon sind die PVG-Busse, für die an den Schläuchen Überfahrten eingerichtet wurden. „Das hat sehr gut funktioniert, so dass wir am Morgen mit den Schulbussen auch die Haltestelle an der Schule anfahren konnten“, sagte Dieter Bartsch, Leiter der Naumburger Betriebsstelle der Personennahverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis (PVG). „Auch die Haltestelle in der Zeitzer Straße kann damit weiter bedient werden, Fahrgäste müssen sich also nicht anders orientieren.“
Um das kontrollierte Abbrennen der Strohballen sichern zu können, haben die Wehren aus dem gesamten Wethautal, aus Naumburg und Prittitz nach Aussage von Marko Slamka einen Schichtdienst eingerichtet. Er war auch während der beiden Nächte im Einsatz. „Insgesamt sind es 110 Kameradinnen und Kameraden“, so der Wehrleiter. Ihnen gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf die Ställe und damit größeren Schaden zu verhindern. Denn aufgrund des Feuers können die Tiere nicht aus den Ställen gebracht werden. Mit einer Drehleiter und Gebläsen wurde außerdem der beißende Rauch, der auch am Dienstag noch in Richtung Osterfeld und Autobahn 9 zog, von den Tieren ferngehalten. Da die brennenden und schwelenden Ballen wegen weiterer Strohlager nicht abtransportiert werden können, entschied die Feuerwehr, sie kontrolliert niederbrennen zu lassen.
Auf rund 100.000 Euro schätzt Arnd Helm den durch das Feuer entstandenen Schaden. Wichtig aber sei ihm, so hob er hervor, dass weder Menschen noch Tiere betroffen sind.

