Ben-Luca im Glück Ben-Luca im Glück: Schwerkranker Junge aus Kretzschau kann zur Delfin-Therapie fahren

Kretzschau - Bald geht Ben-Luca auf große Reise. Der fünfjährige Junge leidet an schweren Blitz-Nick-Salaam-Krämpfen (BNS), einer seltenen und schweren Form der Epilepsie, was ihn normalerweise zu einem Schwerstpflegefall machen würde. Doch seine Eltern gaben nie auf und kamen so auch auf die Delfin-Therapie.
Die allerdings 12.500 Euro kostet. „Die Kasse bezahlt so etwas nicht“, sagt Vater Thomas Tondock. Und für die Familie aus Kretzschau war es zu viel. Doch dann geschah ein kleines Wunder.
Benefizkonzert in Kretzschau für schwerkranken Ben-Luca
Immer mehr Menschen spendeten, ließen sich etwas einfallen, um Geld zu sammeln. Sogar ein großes Benefizkonzert wurde in Kretzschau organisiert, die Biker versteigerten Pokale zugunsten des Jungen... Und im Juni stand dann fest: Ben Luca fährt zu den Delfinen.
„Dank der großartigen Unterstützung, die wir von so vielen Menschen erhalten haben“, sagt Ben-Lucas Mutter Kathleen Tondock, „kann die Therapie im September stattfinden. Wir sind so glücklich, freuen uns über die Chance für Ben-Luca und danken allen von Herzen, die dazu beigetragen haben.“
Mit sieben Monaten erkrankte der Junge an BNS. Während die Ärzte ihn eigentlich aufgegeben hatten, wollten sich Tondocks diesem Schicksal nicht ergeben. Sie investierten viel Kraft, Zeit und vor allem Liebe und behielten am Ende recht damit: Ben-Luca sitzt nicht unbeteiligt im Rollstuhl, er nimmt seine Umwelt wahr, geht Schritt für Schritt mit seiner speziellen Laufhilfe, tritt in die Pedalen seines Spezialdreirads, kann sich mit einzelnen Wörtern mit seinen Eltern verständigen und hat ein umwerfendes Lachen.
Schwerkranker Ben-Luca macht seinen Eltern immer wieder Mut
Er zeigt, wie sehr er das Leben liebt. Das macht den Eltern auch immer wieder Mut. Sie haben tolle Therapeuten, die beste Betreuung in der integrativen Kindertagesstätte in Gröben, es gibt eine Reittherapie, logopädische Betreuung, jedes Jahr einen Kuraufenthalt. Dann hörten sie von der Delfin-Therapie.
12.500 Euro kosten die 14 Tage in Curaçao. Die Karibikinsel muss es sein, denn hier werden auch kleinere Kinder angenommen. „Sonst müssten wir warten, bis er acht oder zwölf Jahre alt ist“, sagt Thomas Tondock. Nun sind Tondocks fast schon am Kofferpacken. Gespannt, voller Hoffnung und auch ein bisschen aufgeregt.
Und voller Dankbarkeit. Wenn man sich anschaut, wie lang allein die Liste der Sponsoren und Helfer beim Benefizkonzert im Mai auf dem Sportplatz Grana ist, zeigt das, dass Vereine, Unternehmen, einzelne Leute und kommunale Ämter aus Zeitz, Droyßiger-Zeitzer Forst und der Elsteraue, aber auch aus Thüringen und Sachsen gemeinsam ein Ziel verfolgten: Ben-Luca zu helfen.
Zweite Delfin-Therapie für Ben-Luca nötig
Dazu kamen noch auf der Bühne Ragged Glee, Weit aus Mehr, Meilenläufer, Kulturtod und Nathalie. Und natürlich die Sportler von Blau-Weiß Grana. Ben-Luca hat eine große Familie. Und die lehnt sich jetzt auch nicht zurück. Gerade erst kam wieder eine Spende von der Tankstelle in der Naumburger Straße in Zeitz.
Und der Dreschfestverein Loitzschütz wird am ersten Septemberwochenende auch Spenden sammeln. „Das geht alles weiter auf das Konto“, sagt Kathleen Tondock, „das ist dann schon für die zweite Delfin-Therapie, die danach nötig ist. Und noch einmal allen ein dickes Dankeschön. Helft Ben-Luca weiter.“ Und Ben-Luca lacht und schickt eine Kusshand hinterher. (mz)