Bekannte Immobilien in Naumburg: Bekannte Immobilien in Naumburg: Käufer für Schützenhaus und "Drei Schwanen" gesucht

Naumburg - „Die Stadt will das Schützenhaus und die Drei Schwanen verkaufen“, hörte man es in den vergangenen Tagen online wie offline durch Naumburg raunen. Grund dafür war die Annonce der Verwaltung zum Start eines Bieterverfahrens für die beiden Objekte. Für aufmerksame Tageblatt/MZ-Leser hielt sich der Neuigkeitswert jedoch in Grenzen. Denn seit Jahren schon wartet die Stadt vergeblich auf vermögende Investoren für die beiden Immobilien.

Nun, und das ist neu, geht sie offensiv in die Vermarktung. Das hat Gründe: Zum einen segnete der Gemeinderat nach Auswertung einer Portfolio-Analyse der städtischen Gebäude die Veräußerung ab. Zum anderen erhofft man sich mit einem öffentlichkeitswirksamen Bieterverfahren eine Breite an Bewerbern und damit eine Auswahlmöglichkeit. Dass das Ganze ausgeht wie das Hornberger Schießen und kein Investor seinen Hut in den Ring wirft, befürchtet die städtische Bau-Fachbereichsleiterin Ute Freund nicht: „Wir hatten bereits in der Vergangenheit ernstzunehmende Anfragen. Und diese Interessenten wurden nun von uns auch über den Start des Bieterverfahrens informiert.“

Eine Herausforderung für potenzielle Käufer ist dabei sicherlich weniger der fixe Kaufpreis. Dieser beträgt entsprechend des Verkehrswertgutachten 88000 Euro für das Schützenhaus an der Vogelwiese und 142000 Euro für die „Drei Schwanen“ in der Jakobsstraße. Der Knackpunkt sind eher die Millionenbeträge, die jeweils in die Sanierung der denkmalgeschützten Häuser zu stecken sind. Für die Sanierung müssen Käufer eine Bauverpflichtung unterschreiben. Wer nichts macht, dem droht eine Rückabwicklung. So schützt sich die Stadt vor reinen Spekulanten. Für das vermutlich 1804/05 durch den Naumburger Bürgerschützencorps errichtete, 40 Meter lange Gebäude an der Vogelwiese vermerkt das Verkaufs-Exposé unter anderem eine klassizistische Fassadengestaltung, drei Vollgeschosse, kleinteilige Büroeinheiten und ein neu eingedecktes Dach. Letzteres hatte die Stadt als Notsicherung für das seit den 90er Jahren leerstehende Gebäude veranlasst. Das dazugehörige Grundstück ist 2114 Quadratmeter groß. Zudem heißt es: „Ein Abriss oder eine umfassende Veränderung der klassizistischen symmetrischen Fassaden- und Dachgestaltung kommt nicht in Betracht.“

Eine ähnliche Restriktion gibt es für das ehemalige Gasthaus „Zu den Drei Schwanen“. Dabei wird ein 1286 Quadratmeter großes Grundstück angeboten. Auch hier wurden Notsicherungsmaßnahmen durchgeführt, zudem der Abriss des alten Kinos auf dem Hof. Käufern wird der Platz nun für einen Neubau offeriert.

Wie viele Interessenten es für die beiden Objekte jeweils geben wird, steht erst am 1. September dieses Jahres fest. So lange läuft die Gebotsfrist. Die sehr ausführlichen Exposés sind auf der Website der Stadtverwaltung verlinkt.