Ausstellung Ausstellung : Stille Grüße aus der Hansestadt

Naumburg - Ein Experiment wagt Sven Dünkel in seiner Orthopädischen Praxis in Naumburg - kein medizinisches, sondern ein rein kulturelles. Am morgigen Donnerstag lädt er erstmals zu einer Vernissage ein. „Moin Moin Hamburg“ heißt die Ausstellung, die er um 19 Uhr mit zwei Fotografen aus dem Weimarer Land eröffnet.
In den 85 Aufnahmen, die Hartmut Steckert gestern im Wartebereich der Praxis dicht an dicht aufhängte, hielt er mit Isabell Daniel die vielen Gesichter Hamburgs fest. Warum Hamburg? Bei ihrem ersten Besuch der Freien und Hansestadt 1999 haben Isabell Daniel die vielen Motive derart fasziniert, dass es sie mit ihrer Spiegelreflexkameras immer wieder in die zweitgrößte Stadt Deutschlands zog. Mit ihrer Hamburg-Leidenschaft steckte die 37-Jährige ihren Hobbyfotografen-Mitstreiter an. Seit fünf Jahren fotografieren sie gemeinsam. Bereits zehn Mal waren sie in dieser Zeit zusammen in Hamburg auf Fotopirsch. „50000 Bilder sind dabei von Hamburg entstanden. 130 haben wir schon im Baumbachhaus in Kranichfeld ausgestellt, wo uns Sven Dünkel für seine Praxis entdeckte. Dabei wollten wir ganz Hamburg zeigen, was sehr schwer ist, immerhin hat Hamburg 102 Stadtteile und so viele Gesichter“, erzählt Steckert. Für die Schau in Naumburg, ihre nunmehr zehnte gemeinsame Ausstellung, rückten die Fotografen die Innenstadt in den Mittelpunkt.
Steuert Steckert, der in Kranichfeld zu Hause ist, für neue Fotoaufnahmen Hamburg an, hat er meist zwei Frauen an seiner Seite. Neben Isabell Daniel ist das seine Ehefrau Monika. „Sie ist für das Kulinarische zuständig“, so Steckert und meint damit vor allem die Vernissage in der Naumburger Praxis. Für deren Gäste bereitet seine Frau ein typisch hamburgisches Gebäck in Miniformat zu: Franzbrötchen. „Das ist ein Gebäck mit Zimt, passt also bestens in die Adventszeit“, meint der 63-Jährige.
Während die Vorbereitungen für die Ausstellung laufen, steigt bei den beiden Fotografen die Spannung. Auch sie betreten mit dieser Vernissage Neuland. „Wir stellten bisher nur in Ausstellungsräumen aus. Wir sind schon neugierig, wie die Resonanz in einer Arztpraxis sein wird. Hier werden ja voraussichtlich bis zum Ausstellungsende etwa 2000 Patientenbesuche erwartet“, so Steckert.
Zu sehen sind die Hamburg-Impressionen in der Grochlitzer Straße 55 bis zum 31. März nächsten Jahres. Und für all jene, die weder die Vernissage noch die Schau zu den Sprechzeiten besuchen können, halten die beiden Fotografen mit dem Hausherrn am Sonntag, 4. Dezember, die Praxis von 10 bis 12 Uhr offen.