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Aral-Tankstelle in Lützen Aral-Tankstelle in Lützen: Neuer Chef setzt Zeichen

Von Heike Riedel 17.08.2016, 11:30
Thomas und Juliane Schubert verwirklichen jetzt gemeinsam mit der Mineralölgesellschaft  Präg ihre Ideen an der Lützener Aral-Tankstelle.
Thomas und Juliane Schubert verwirklichen jetzt gemeinsam mit der Mineralölgesellschaft  Präg ihre Ideen an der Lützener Aral-Tankstelle. Peter Lisker

Lützen - Die Aral-Tankstelle in Lützen ist zu einer Baustelle geworden - genauer: ihr Verkaufsraum. Der wird von 100 Quadratmeter auf 115 erweitert, darin gibt es bald 19 statt wie bisher acht Sitzplätze. Der Freisitz wird mit erneuert und überdacht. An den Säulen ist noch alles beim Alten, dort kann jede Sorte von Benzin, Diesel und auch Autogas getankt werden. Auch Wasch-, Reinigungs- und Luftanlagen sind von den Veränderungen unberührt. „Wir wollen das Ambiente neu gestalten und ein breiteres Imbissangebot ermöglichen“, nennt Thomas Schubert den Grund für die Veränderungen. So möchte er mehr Kunden gewinnen und bessere Umsätze erzielen. Weil das nicht nur in seinem Sinne ist, sondern auch dem der Präg-Mineralölgesellschaft, die ihm die Kraftstoffe liefert, finanziert diese die Ideen ihres Tankstellenpächters.

Sohn übernimmt Betrieb

Die Umbauten sind zugleich äußeres Zeichen von Veränderungen bei der Betreibung der Aral-Tankstelle. Im Büro sitzt seit April nämlich nicht mehr Hans-Willi Schubert, der sie vor 22 Jahren bauen ließ und heute noch mit seiner Frau Cornelia in der Wohnung im hinteren Gebäudeteil lebt. Er und seine Frau haben in den Geschäftsräumen der Tankstelle Platz gemacht für den zweitgeborenen ihrer Söhne Thomas (35) und dessen Frau Juliane. „Die Entscheidung, dass ich hier bleibe, ist 2013 bereits gefallen“, sagt der Junior. Nicht nur er hatte sich mit seiner Berufswahl Kfz-Lackierer auf die Möglichkeit eingestellt, das einmal weiterzuführen, was die Eltern in Lützen aufgebaut haben. Integriert in den Tankstellenkomplex ist auch noch der Autohandel Schubert mit einer Werkstatt. Das hat bei seinem älteren Bruder Torsten ebenso eine Rolle gespielt, als dieser Kfz-Mechaniker wurde.

Im väterlichen Geschäft haben sich beide Jungen ausprobiert und auch Erfahrungen anderswo gemacht. Er habe sich ursprünglich mehr auf die Werkstatt konzentriert, ist aber auch in all die anderen Bereiche reingewachsen, habe schließlich Kasse, Schichtplanung und Urlaubsvertretung übernommen, als Torsten seinen eigenen Weg ging, blickt Thomas zurück. Für seine Frau passt es nun auch genau, in der Tankstelle mit einzusteigen, nachdem sie 2015 bereits als Krankenschwester aus der häuslichen Intensivpflege ausgestiegen ist. Nach einer Umschulung in Buchhaltung ist sie dabei, ihrem Mann die Arbeit abzunehmen, die früher Cornelia Schubert tat. „Sie trainiert jetzt in der Buchhaltung der Werkstatt ab“, sagt Thomas Schubert augenzwinkernd über seine Mutter. Doch die junge Familie prägt das Arbeitsleben in der Tankstelle. Das Privatleben führt sie in ihrem Haus in Michlitz.

Mehr Arbeitskräfte

In einem Container mit Verkaufstheke werden derzeit die Geldgeschäfte mit den Kunden abgewickelt. Ein paar Getränke, Süßigkeiten und Zeitschriften sind dort auch zu kaufen. Über eine Kamera können die Vorgänge im Tankstellenbereich überwacht werden. Später zieht das Sicherheitssystem mit in den Verkaufsraum ein. Denn die Tankstelle war schon mehrfach Ziel von Räubern.

Die Kunden sollen nun nicht nur mehr Raum und Sitzplätze finden, sondern sich auch in dem Gefühl einer gewissen Sicherheit niederlassen. „Wir wollen Treffpunkt vor der Disko sein und auch um 3 Uhr, also nach der Disko schon wieder die ersten Brötchen verkaufen“, zeigt Schubert, dass er an die jungen Menschen denkt. Bisher bereits haben viele Kraftfahrer in der Tankstelle gefrühstückt oder sich zwischendurch gestärkt.

Schubert erwartet, dass er zukünftig nicht nur acht, sondern sogar neun Arbeitskräfte voll beschäftigen kann, eine Verantwortung, die ihn ängstigt. Jetzt sieht er der Eröffnung des neuen Verkaufsraums in knapp vier Wochen erst einmal gespannt entgegen. (mz)

Thomas Schubert ist oft auf der Baustelle. Jens Saupe (l.) und Enrico Auris von der Lützener Firma Dörner verlegen dort den Fliesenfußboden.
Thomas Schubert ist oft auf der Baustelle. Jens Saupe (l.) und Enrico Auris von der Lützener Firma Dörner verlegen dort den Fliesenfußboden.
Peter Lisker