1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Agrardienste Lützen: Agrardienste Lützen: Hier wächst die Super-Erbse

Agrardienste Lützen Agrardienste Lützen: Hier wächst die Super-Erbse

Von Heike Riedel 12.06.2016, 10:00
Andreas Krötzsch ist mit der Entwicklung der Erbsen auf dem Feld für die Saatgutvermehrung bei Meuchen sehr zufrieden.
Andreas Krötzsch ist mit der Entwicklung der Erbsen auf dem Feld für die Saatgutvermehrung bei Meuchen sehr zufrieden. Peter Lisker

Meuchen - Die Erbsen auf dem Schlag hinter Meuchen stehen gut. Kein Wunder. Steht hier doch nicht irgendeine Sorte, sondern die Astronaute. Ein Spitzenreiter unter den Erbsen, so sagen es zumindest die Züchtungsergebnisse.

Der Saatgutvermehrer

Seit vier Jahren ist die in Starsiedel ansässige Agrardienste Lützen GmbH daran beteiligt, dass immer hochwertigeres Saatgut auf den Markt kommt. Der Betrieb baut auf einem Teil seiner Flächen Erbsen, Lupinen und Getreide an, die von einem speziellen Züchterbetrieb als neue Sorten gezogen wurden, und gewinnt daraus Saatgut. Er ist also Saatgutvermehrer. Im Fall der Sommererbsen arbeitet er für die Ostthüringer Saaten GmbH, die das neue Saatgut an die Landwirte verkaufen wird. So ist es direkt vom Schild abzulesen, das auf dem Feld steht. Gezüchtet hat die Sorte Astronaute die Saaten-Union GmbH. Diese hat im niedersächsischen Isernhagen ihren Sitz und züchtet mit acht Tochtergesellschaften europaweit.

Die Agrardienste Lützen bearbeiten knapp 7.000 Hektar Felder. Davon wird auf rund 2.000 Hektar biologischer Anbau betrieben. 500 Hektar stehen für die Saatgutvermehrung zur Verfügung, 300 Hektar für drei Winterweizensorten und 200 Hektar für Erbsen und Lupinen. Der Erbsenschlag bei Meuchen ist 50 Hektar groß. Wenn gewöhnlich vier bis fünf Tonnen Erbsen vom Hektar geerntet werden, wird dort mit sechs Tonnen gerechnet.  HR

„Es stellt hohe Anforderungen an uns, aber wir lernen so auch gleich die neusten Sorten kennen und bekommen sie früher als andere“, nennt Betriebsleiter Andreas Krötzsch den Vorteil der Aufgabe, die er in die Lützener Dienstleistungsgesellschaft geholt hat. Von den rund 7.000 Hektar, die die Agrardienste GmbH in Sachsen und Sachsen-Anhalt bearbeitet, lässt sich immer ein Teil als Vermehrungsflächen gewinnen.

Allerdings werden an diese konkrete Standortansprüche gestellt. Sie betreffen zum Beispiel die Vorfrucht, die Sicherung der Sauberkeit der Felder und die Reinheit des Pflanzenwuchs’. Für die Ernte müssen Maschinen bereitgestellt werden, auf denen sich keine anderen Samenkörner befinden dürfen.

Ideale Bodenbedingungen für Getreide

Den Mühen darum steht dann die Sicherheit entgegen, bei entsprechenden Witterungsbedingungen auch höchste Erträge und beste Qualitäten erzielen zu können. Schließlich ist das stets Züchtungsziel. Es schließt ein, dass die Pflanzen gegenüber Krankheiten robust und allgemein standfest sind. Hinzu kommt noch der Vorteil, dass es für die neuesten Züchtungen auch die besten Preise geben sollte. Es rechnet sich am Ende also vielseitig. Selbst beim Düngemittel- und Pflanzenschutzeinsatz, der so gering wie möglich gehalten wird. Die 50 Hektar, auf denen jetzt die Körnererbsen als zukünftiges Saatgut reifen, sind danach bestens geeignet als Standort für Getreide, weil die Erbsen den Stickstoffgehalt des Bodens erhöhen. „Die Züchtungen werden nicht durch Genveränderungen entwickelt“, stellt Krötzsch klar, sondern seien Selektionszüchtungen, die auf Auslese und Kreuzung zurückgehen. (mz)

Das Schild weist aus, worum es auf diesem Schlag geht.
Das Schild weist aus, worum es auf diesem Schlag geht.
Peter Lisker