1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Abgeordneter stößt neue Debatte an: Abgeordneter stößt neue Debatte um Strukturwandel an: Braucht der Burgenlandkreis überhaupt weitere Jobs?

Abgeordneter stößt neue Debatte an Abgeordneter stößt neue Debatte um Strukturwandel an: Braucht der Burgenlandkreis überhaupt weitere Jobs?

Von Alexander Kempf 13.12.2019, 08:00
Menschen betreten eine Arbeitsagentur.
Menschen betreten eine Arbeitsagentur. dpa/Symbol

Naumburg - Wie sieht eigentlich ein gelungener Strukturwandel im Burgenlandkreis aus? Bisher werde diese Frage aus Sicht des Kreistagsabgeordneten Markus Berndt von der Bürgerliste Burgenlandkreis offenbar zu sehr auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze reduziert.

„Wenn wir den Fokus nur auf Arbeitsplätze legen, es aber an Arbeitskräften fehlt, dann sollten wir uns auch darauf konzentrieren, die Region attraktiver zu machen“, gab der Lützener im jüngsten Strukturwandelausschuss des Kreistages zu bedenken. Durch seine berufliche Tätigkeit begegne Markus Berndt schon jetzt vielen Firmen in der Region, denen Personal fehle.

Landrat Götz Ulrich: „Das Problem ist erkannt“

„Das Problem ist erkannt“, pflichtet ihm Landrat Götz Ulrich (CDU) hinsichtlich des bestehenden Fachkräftemangels bei. Allein welche Lösungsansätze gibt es? „Wir können die Bevölkerung ja nicht zwingen, mehr Kinder zu kriegen“, stellt er fest. Folglich bleibe nur die Binnenwanderung. Doch wenn es darum geht, Menschen aus anderen Regionen in den Burgenlandkreis zu locken, gebe es bisher nur „bescheidene Erfolge“.

Auch ob die Beschäftigten aus der Braunkohle, die aufgrund des Strukturwandels in Zukunft wieder auf den Arbeitsmarkt kommen, auch in der Region bleiben oder aber abwandern, sei noch nicht absehbar. Angesichts dieser Ausgangslage sieht der Landrat einen weiteren Lösungsansatz in der Zuwanderung von Fachkräften aus anderen EU-Ländern oder Drittstaaten. Auch werde ja versucht, mit Hilfe des Strukturwandels Bildungsmaßnahmen anzuschieben, um junge Menschen ohne Schulabschluss wieder für den Arbeitsmarkt zu gewinnen.

„Vielleicht schaffen wir es ja auch, Entlassene im Westen zurückzuholen“

Der Zeitzer Joachim Strauch regte im Strukturwandelausschuss an, sich verstärkt um Rückkehrer aus den alten Bundesländern zu bemühen. „Vielleicht schaffen wir es ja auch, Entlassene im Westen zurückzuholen“, sagte er und verwies auf Entlassungen bei großen Unternehmen wie beispielsweise der Commerzbank. Auch das würde Landrat Götz Ulrich gut heißen. Nur ist ihm nicht ganz klar, wie die Lockangebote zu den Umworbenen kommen sollen. „Die Frage ist, wie kommen wir an die Adressen ran“, so der Landrat.

Die nächste Chance könnte sich am 27. Dezember bieten. Dann findet in den Zeitzer Klinkerhallen die dritte Auflage der Rückkehrermesse für den gesamten Burgenlandkreis statt. (mz)