100 Jahre SG Blau-Weiß Bad Kösen: 100 Jahre SG Blau-Weiß Bad Kösen: Rudelsburger Gründerväter

Bad Kösen - „Vor hundert Jahren hätten wir heute wahrscheinlich im Frack und mit Zylinder hier gestanden. Ich habe mich angesichts der Temperaturen mal für ein legereres Outfit entschieden“, meinte Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper, als er am Sonnabend in Polohemd und bequemer Hose den Mitgliedern der SG Blau-Weiß Bad Kösen zum Vereinsgeburtstag gratulierte.

Der Dresscode stand nun auch nicht wirklich im Vordergrund an diesem Tag, sondern vielmehr der Dank. Der Dank für zahlreiche Stunden Freizeit, die für die Vereinsarbeit geopfert wurden. Und der Dank an Gewerbetreibende der Kurstadt, die ein Herz (und so manchen Euro) für den Sport haben. Dieses Engagement würdigten OB Küper und Vereinsvorsitzender Waldemar Holzkämper ebenso wie Willi Knorr, der Präsident des Kreissportbundes. Klar, dass Knorr und seine Fußballer-Kollegen vom KFV Burgenland jede Menge Auszeichnungen, Urkunden und weitere Mitbringsel im Gepäck hatten.

Aber auch monetär hat sich das Jubiläum für die SG Blau-Weiß einigermaßen gelohnt. Gab es doch 500 Euro vom Deutschen Fußball-Bund und 400 Euro vom Landessportbund, während Bad Kösens Ortsbürgermeister Holger Fritzsche noch einen „Hunni“ springen ließ. In seinen launigen Grußworten bemerkte Fritzsche, dass er einen Blick in die Annalen geworfen habe. Dort sei ihm etwas Bemerkenswertes aufgefallen: „Der VfB Rudelsburg hat im Juli 1920, also ein Jahr nach seiner Gründung, sein erstes offizielles Fußballspiel gegen die Naumburger SV 05 mit 5:4 gewonnen. Solche Nachrichten liest man doch als Bad Kösener besonders gern!“

Der VfB (Verein für Bewegungsspiele) Rudelsburg, 1919 gegründet, gilt als Vorgänger der heutigen SG Blau-Weiß. Nachfolger waren Blau-Gelb, BSG Traktor und SG Medizin Bad Kösen. Der Verein hat heute etwas mehr als 300 Mitglieder in den Abteilungen Fußball, Kegeln, Judo, Gymnastik und Reha-Sport.

Folgende Vereinsmitglieder der SG Blau-Weiß Bad Kösen sind anlässlich des 100-jährigen Jubiläums mit Ehrennadeln ausgezeichnet worden - vom Landessportbund: Ilka Pfeffer (Kegeln/Gold), Hella Hildebrandt (Gymnastik), Waldemar Holzkämper (Vorsitzender/beide Silber) und Arnold Speiser (Judo/Bronze) - vom Fußballverband Sachsen-Anhalt: Rainer Hase, Horst Zich (beide Gold), Marc Eschrich, Matthias Strohbach, Andreas Ossig, Heiko Richter, Mirko Fritzsche, Jens Brendel, Barbara Bendas, Axel Krunig (alle Silber), Claudia Vogel, Michael Altmann, Marcus Schibath, Jörg Stengler, Christian Ratzka, Karl-Heinz Ritter und Ferdinand Jüttner (alle Bronze). Schiedsrichter Marko Haller erhielt die Ehrenurkunde des KFV Burgenland, der dem Verein zudem drei Bälle schenkte.