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Bundeswehr-Übungsstadt in der Altmark Bundeswehr-Übungsstadt in der Altmark: Beschwerde gegen Schnöggersburg abgelehnt

05.03.2014, 12:16
Ein Soldat zeigt auf dem Truppenübungsplatz Altmark in Letzlingen (Altmarkkreis Salzwedel) auf eine entstehende Übungssiedlung.
Ein Soldat zeigt auf dem Truppenübungsplatz Altmark in Letzlingen (Altmarkkreis Salzwedel) auf eine entstehende Übungssiedlung. dpa Lizenz

Magdeburg/dpa - Die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt sind mit ihrer Beschwerde gegen die geplante Bundeswehr-Übungsstadt bei Magdeburg gescheitert. Die EU-Kommission sehe keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine Verletzung von EU-Recht, heißt es in einem Schreiben aus Brüssel, das die Grünen am Mittwoch veröffentlichten. Zuvor hatte die „Magdeburger Volksstimme“ darüber berichtet. Die Grünen hatten argumentiert, das Vorhaben sei unzulässig, weil das Gelände als Europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen sei.

Auf dem Truppenübungsplatz Altmark nördlich von Magdeburg, der mit 30 Kilometer Länge und zwölf Kilometer Breite einer der größten in Europa ist, baut die Bundeswehr eine komplette Übungsstadt. Seit Herbst 2012 entstehen dort mehr als 500 Gebäude, eine Hochhaussiedlung und eine U-Bahn-Station. Auch ein Stück Autobahn wird es geben, ein „kulturelles“ und ein „politisches“ Zentrum sowie ein Industriegebiet mit großen Hallen - aber natürlich ohne rauchende Schornsteine.

In „Schnöggersburg“, wie die Übungsstadt heißt, sollen ab dem Jahr 2017 bis zu 1.500 Soldaten gleichzeitig den Einsatz in Krisengebieten üben können. Die Stadt soll am Ende sechs Quadratkilometer groß werden. Damit soll der Truppenübungsplatz Altmark, der heute 1.200 militärische und zivile Arbeitsplätze bietet, das größte Übungszentrum Europas werden. Militärgegner hatten mehrmals gegen das rund 100 Millionen Euro teure Projekt protestiert. Auf dem Übungsplatz werden derzeit jährlich bis zu 25.000 Soldaten für Kriseneinsätze ausgebildet.