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Brandruine in Weimar Brandruine in Weimar: Stadt prüft Abriss der Viehauktionshalle

06.05.2015, 09:41
Die Überreste der abgebrannten Viehauktionshalle in Weimar. Die historische Halle war in der Nacht zum 22. April 2015 fast komplett niedergebrannt.
Die Überreste der abgebrannten Viehauktionshalle in Weimar. Die historische Halle war in der Nacht zum 22. April 2015 fast komplett niedergebrannt. dpa Lizenz

Weimar - Die Stadt Weimar prüft derzeit, ob die Überreste der bei einem Brand zerstörten Viehauktionshalle abgerissen werden. Die Konsumgenossenschaft Weimar als Eigentümerin der Immobilie hatte den Abriss beantragt, nachdem ein von ihr beauftragter Gutachter zu dem Schluss kam, dass die Ruine nicht zu halten sei, sagte Stadtsprecher Ralf Finke auf Anfrage.

Die Stadtverwaltung habe jetzt einen Monat Zeit für die Entscheidung, in die unter anderem auch der Denkmalschutz einbezogen werde. Die historische Viehauktionshalle im Norden der Stadt war vor zwei Wochen bis auf die Grundmauern abgebrannt.

Drei junge Männer im Alter von 15, 18 und 20 Jahren hatten gestanden, das Feuer gelegt zu haben. Ihr Motiv ist weiter unklar. Ein politischer Hintergrund wird allerdings ausgeschlossen. Nach Auskunft der Erfurter Staatsanwaltschaft dauern die Ermittlungen an.

Der Fachwerkbau war von den Nazis einst als zentrale Sammelstelle für die Deportation der Juden missbraucht worden. In jüngerer Vergangenheit wurde die denkmalgeschützte Halle für Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Tanz- und Theateraufführungen genutzt.

Nach dem Brand hatten sich unter anderen Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) und Landtagspräsident Christian Carius dafür ausgesprochen, auf dem Gelände einen Gedenkort einzurichten. Dazu soll es an diesem Mittwoch in Weimar einen ersten Gedankenaustausch geben, an dem ebenso die KZ-Gedenkstätte Buchenwald beteiligt ist. Carius hatte ferner angeregt, darüber nachzudenken, wie möglicherweise auch die Brandruine bei der Gestaltung eines solchen Erinnerungsortes mit einbezogen werden könne. (dpa)