34-Jähriger seit 2010 verschwunden: 34-Jähriger seit 2010 verschwunden: Dresdener Polizei geht von Verbrechen aus

Dresden/dpa - Wo ist Enrico K.? Von dem Elektrotechniker fehlt seit Mai 2010 jede Spur. Die Ermittler in Dresden fanden bisher keine Leiche, gehen aber von einem Verbrechen aus. Bei der Aufklärung haben Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Dabei geht es um Hinweise auf einen Mann und eine Frau, die verdächtigt werden, den damals 34-Jährigen getötet zu haben, wie die Behörden am Freitag in Dresden mitteilten. Die 28-Jährige und der 30-Jährige sitzen seit zwei Wochen in Untersuchungshaft - wegen Einbrüchen. Die Polizei veröffentlichte nun Fotos der Beschuldigten und setzte 5.000 Euro Belohnung aus.

„Wir gehen davon aus, dass der Mann Opfer eines Verbrechens wurde“, sagte ein Polizeisprecher. Dafür spreche, dass die Verdächtigen kurz nach dessen Verschwinden Kreditkarten und Bankverbindung des Mannes zur Finanzierung ihrer Drogensucht benutzten. Dafür wurden sie 2012 verurteilt. Warum sie Karten und Daten hatten, sagten sie nicht. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler war der aus Freiberg stammende Vermisste wie die Beiden und weitere Gäste am Morgen des 11. Mai 2010 im „Café Europa“. Später ging er mit den beiden Arbeitslosen zu Fuß zum Albertplatz, wo sich seine Spur verlor.

„Zunächst war es ein normaler Vermisstenfall, seit Dezember 2012 aber läuft die Fahndung“, sagte der Polizeisprecher. Bisher ohne Ergebnis: trotz umfangreicher Medienberichte gingen bisher keine Hinweise auf den Verbleib von Enrico K. ein, der in der Dresdner Neustadt wohnte. Ob der 1,78 Meter große schlanke Mann mit raspelkurzem Haar mit den Verdächtigen bekannt oder befreundet war, ist offen. Die Inhaftierten geben auch dazu keine Auskunft, in ihren Wohnungen fanden sich keine entsprechenden Hinweise. „Die Zusammenhänge müssen wir noch klären.“