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Zeitzer Guss gibt Perspektive

Von Hartmut Landes 18.03.2008, 17:24

Silbitz/Zeitz/MZ. - Für Mario Landmann(33) und Jens Hagemeister (35) war am Dienstag ein besonderer Tag. Die beiden Zeitzer erhielten nach erfolgreicher Qualifizierung bei der Silbitz Guss GmbH Arbeitsverträge. Sie sind damit die ersten von nahezu 200 Werksarbeitern, die im Zuge der Unternehmenserweiterung um den Standort Zeitz eingestellt werden. Aus diesem Grund gab es für die Neulinge von den Silbitz Guss-Geschäftsführern Dr. Wolfgang Maruschky und Dr. Frank Göttert zur Vertragsübergabe Blumen. Aber nicht nur das.

Maruschky machte deutlich, dass er Vertrauen in die neuen Mitarbeiter setze. "Sie sollen Stammmitarbeiter werden, auch wenn ihre Arbeitsverträge noch befristet sind", sagte er. Und hob hervor: "Sie sollen auf Dauer gute Arbeit machen und die Arbeit soll sich für sie lohnen." Die Geschäftsführer loben die gute Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Zeitz und der Arge im Burgenlandkreis. 1 500 Bewerbungen waren seit Bekanntgabe der Investition in Zeitz eingegangen. Dann wurde ein Bewerbungsstopp verfügt, um die Flut einzudämmen.

Die Ansiedlung der Zeitzer Guss GmbH sei für alle Beteiligten eine Riesenherausforderung, der Zeitdruck enorm, äußerte Göttert. Ab dem zweiten Halbjahr 2008 soll in Zeitz mit der Nachbearbeitung von Guss-Teilen begonnen werden. Für das zweite Quartal 2009 ist die Inbetriebnahme der Gießerei-Produktion vorgesehen. Göttert: "In Zeitz wird modernste Gießerei-Technik installiert, die uns die Produktion von Teilen bis 30 Tonnen erlaubt. Das sind andere Dimensionen als wir sie derzeit in Silbitz gewohnt sind." Die Geschäftsführer bestätigten Bestrebungen, den Standort in Zeitz als Industriepark zu entwickeln. "Wir haben uns im Verlauf des Prozesses entschlossen, auch die Fertigbearbeitung der Gussteile in Zeitz zu machen", sagt Maruschky. Das sei eine strategisch optimale Variante. Doch zuvor stünden noch wichtige und auch sensible Verhandlungen an.

Für die Zeitzer Landmann und Hagemeister werden auch noch einige Monate vergehen, bis sie in Zeitz arbeiten. Bis dahin ist ihr Einsatzort Silbitz. Landmann sieht den Arbeitsvertrag als Chance. "Wir waren beide mehr als zwei Jahre auf Hartz IV. Jetzt habe ich endlich wieder Arbeit, regelmäßig Geld und kann positiv in die Zukunft schauen", sagt er.

Ein sechswöchiges Betriebspraktikum haben die Zeitzer bei Silbitz Guss absolviert. Sie haben Stapler- und Kranschein in dieser Phase erworben und als Anlernkräfte Verträge als Strahler / Maschinist und Grundierer erhalten. Die beiden Männer aus Zeitz sind sich einig: Wir mussten und haben viel getan, um aus Hartz IV rauszukommen.

Eine Einstellung, die offenbar nicht alle erwerbslosen Bewerber hatten, die zur Qualifizierung nach Silbitz gebeten wurden. Einen Lehrgang beendete nur die Hälfte der Bewerber, zu einem anderen trat nur ein Drittel der eingeladenen 30 Bewerber an.