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Zeitz will Zuzug Zeitz will Zuzug: Womit die Stadt punkten kann und was große Vermieter bieten

Von Angelika Andräs 10.07.2019, 07:00
Zwischen Zeitz-Ost mit dem markanten Haus Zeitzblick der Wohnungsbaugesellschaft und der Innenstadt gibt es viel bezahlbaren Wohnraum.
Zwischen Zeitz-Ost mit dem markanten Haus Zeitzblick der Wohnungsbaugesellschaft und der Innenstadt gibt es viel bezahlbaren Wohnraum. Andreas Stedtler

Zeitz - Zeitz will mit Wohnraum punkten. Mit günstigem Wohnraum. Der vielleicht auch Leipziger motiviert, nach Zeitz zu ziehen, weil es weniger kostet als in der Metropole, die von Zeitz aus in einer guten halben Stunde erreichbar ist. Wie sieht die Realität aus? Die MZ hat alle großen Vermieter und die Stadt zu Mietpreisen und Angeboten befragt.

Es gibt keinen kommunalen Mietspiegel in Zeitz

Ein Manko zeigt sich dabei allerdings: Die Stadt hat keinen kommunalen Mietspiegel. Der ist nicht nur das, was Interessenten als erstes ansehen, sondern auch die Grundlage für Mieterhöhungen und Mietpreisanpassungen von Vermietern. Zwar weisen die einzelnen Immobilienunternehmen Mietspiegel aus, die Differenzen sind aber teilweise groß. „Einen Mietspiegel für Zeitz gibt es leider nicht“, erklärt Pressesprecherin Sophie Schlehahn, „bei einem Mietspiegel müssen zentrale Akteure des Immobilienmarkts bereit sein, miteinander zu kooperieren, sodass die Ergebnisse repräsentativ sind.“

Und genau das sind die Mietspiegel auf den verschiedenen Immobilienseiten letztendlich nicht. Jörg Meinecke, Sachgebietsleiter Gebäude- und Flächenmanagement, hat allerdings für den aktuellen Grundstücksmarktbericht eine Auswertung vorgenommen, die der MZ zur Verfügung gestellt wurde.

günstigen Wohnraum

Demnach liegen die Preise für Mietwohnungen in Zeitz zwischen zwei Euro und sieben Euro pro Quadratmeter (Kaltmiete). Zwei bis 3,50 Euro pro Quadratmeter kostet einfacher Wohnraum in Dorflage, der zwischen 1949 und 1990 erbaut wurde. In der Kernstadt bezahlt man dafür zwischen drei und 4,50 Euro. Bei einem mittleren Wohnwert wären es in der Kernstadt vier bis 5,50 Euro, egal, wann die Wohnungen erbaut sind. Lediglich wirklich guter Wohnwert kostet bis zu 6,50 Euro oder, wenn nach 1991 erbaut, bis zu sieben Euro. In Dorflagen wäre der höchste Quadratmeterpreis 5,50 Euro.

Günstige Preise bei gut sanierten, oft barrierearmen Wohnungen offerieren die Zeitzer Wohnungsgenossenschaft (ZWG), die Wohnungsgenossenschaft (WG) 1. Mai und natürlich der kommunale Vermieter, die Wohnungsbaugesellschaft Zeitz (WBG). „Bei uns als Zeitzer Wohnungsgenossenschaft liegt der Mietpreis für Wohnraum zwischen 4,60 und 4,90 Euro pro Quadratmeter“, erklärt Martin Leidhold, Mitarbeiter Bestandsmanagement, Marketing/Öffentlichkeitsarbeit. Und für diesen günstigen Wohnraum wird auch überregional geworben. Auf der Homepage, auf Internetportalen oder auch mittels Zeitungsanzeigen.

Vermieter: Günstige Kaltmiete, jedoch höhere Nebenkosten

Ähnlich sieht es bei der WBG aus. „Unsere Durchschnittskaltmiete beträgt zur Zeit 4,72 Euro pro Quadratmeter“, sagt Geschäftsführer Jörg Stolper. „Da ist also im Vergleich zu Mieten in anderen Gegenden der Republik noch viel Luft. Die Preise für Nebenkosten sind bei uns in der Region aber eher höher als im Bundesdurchschnitt.“

Eine Preisspanne, die ähnlich niedrig beginnt, wie bei den anderen Vermietern, nennt auch Karsten Bacza, Vorstandsvorsitzender der WG 1. Mai. „Unsere Angebotsmieten reichen von 4,35 Euro je Quadratmeter Wohnfläche für einfache Ausstattung bis zu sieben Euro für den Neubau.“ Es handelt sich dabei jeweils um Nettokaltmieten. Die Nebenkosten können Vermieter kaum beeinflussen.

Zeitz: Mit Grüner Genossenschaft, Stadtvillen und individuellen Wohnraum punkten

Das Interesse von potenziellen Mietern ist da. Das zeigen Anfragen aus Leipzig, Gera oder sogar aus den alten Bundesländern bei den Zeitzer Vermietern. Natürlich ist der Preis interessant, aber es zählen auch andere Dinge: Wie sieht es mit Internetanschlüssen aus? Gibt es besondere Angebote für junge Familien oder Senioren? Womit also werben Vermieter? „Wir sind in Zeitz-Ost auf dem Weg zur Grünen Genossenschaft“, sagt Karsten Bacza für die WG 1. Mai.

Und bei der ZWG werden bei unsanierten Wohnungen die Ausstattungswünsche potenzieller Mieter berücksichtigt, ohne dass sich der Mietpreis ändert. Die WBG will mit Wohn- und Geschäftsräumen in Alt- und Neubau, Plattenbau und Stadtvillen punkten. Mit den einzelnen Vorhaben und Angeboten der großen Vermieter in der Stadt und der Wohnungssituation wird sich die MZ in weiteren Beiträgen in loser Folge beschäftigen. Denn, wie sagt Martin Leidhold: „Es ist ein interessantes und für Zeitz sehr wichtiges Thema.“ (mz)