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Zeitz Zeitz: Schulkind bei Übung gerettet

Von YVETTE MEINHARDT 15.06.2012, 17:21

ZEITz/MZ. - Die Sirene dröhnt durch das Neubaugebiet, Feuerwehren und Krankenwagen rasen zur Doppelschule in Zeitz-Ost. Hier wird der Ernstfall geprobt. "Wir haben mit einer Nebelmaschine den Flur verraucht, die Lerngruppe 2 befand sich in einem eingeschlossenen Klassenzimmer", erklärt Sven Hornig. Der Mann der hauptamtlichen Zeitzer Feuerwehr leitet an diesem Tag den Einsatz.

"Wir haben 8.45 Uhr den Alarm ausgelöst und vier Minuten später war die Feuerwehr da", sagt Kornelia Allert. Die Leiterin der evangelischen Grundschule in Zeitz-Ost steht bereits auf dem Schulhof. Erste Lerngruppen haben ganz planmäßig ihre Räume verlassen und sammeln sich auf dem Schulhof. Die Mädchen und Jungen der benachbarten Grundschule tun es auf der Rückseite des Gebäudes.

"Wir hatten die ganze Woche Projektwoche und ich habe immer gewartet, dass mal die Alarmglocke klingelt. Dass es nur Probe ist, war mir sofort klar", sagt der aufgeschlossene Oskar Lange aus Zeitz. Und der Erstklässler versichert "ich habe das Feuer sogar in echt gesehen." Gemeinsam mit Mileen Niehaus an der Hand hat er das Schulhaus schnell verlassen. Angst hätten die beiden dabei nicht gehabt. "Ich bin bei der Kinderfeuerwehr in Draschwitz und kenne mich aus", sagt das Mädchen aus Kretzschau. Dann schweifen alle Kinderaugen neugierig zur großen Drehleiter. In der ersten Etage befindet sich noch eine ganze Lerngruppe im Klassenzimmer.

Jonas Kehr spielt den "Verletzten" und wird von Kameraden der Feuerwehr über die Leiter "gerettet". Er liegt fast bewegungslos angeschnallt auf der Liege. "Ich hatte überhaupt keine Angst. Ich habe zum ersten Mal meine Schule von oben gesehen und das war ziemlich toll", sagt der Zweitklässler aus Würchwitz. Auf der Liege kommt er zum Krankenwagen und wird auf eine mögliche Rauchgasvergiftung untersucht. Unterdessen werden die anderen Kinder seiner Lerngruppe von der Feuerwehr aus dem Haus geholt. "Die meisten meiner Schützlinge haben sich ruhig verhalten. Nur drei Kinder hatten Angst und haben sogar geweint als die Feuerwehrmänner mit ihren Gasmasken kamen", sagt Lehrerin Anne Meyer. Sie habe ihre Schützlinge beruhigt, mit ihnen am Fenster gestanden und tief durchgeatmet. 17 Feuerwehrleute und vier Ehrenamtler vom Deutschen Roten Kreuz sind vor Ort. "Ich habe heute meinen freien Tag und opfere ihn gern für solch eine Übung", sagt Robert Mlynarczyk von der Verletztentransportgruppe Zeitz. "Die Übung verlief reibungslos", zieht Einsatzleiter Sven Hornig ein erstes Resümee. Sorgen bereiten ihm allerdings die vielen Bäume auf dem Schulhof. "Hier muss in Auswertung der Übung unbedingt etwas geschehen, denn kein Löschfahrzeug konnte auf den Hof fahren. Die Bäume müssen verschnitten werden", sagt Hornig.