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Zeitz Zeitz: Der Klang des Fernen Ostens

Von Angelika Andräs 10.06.2012, 14:49

Zeitz/MZ. - Fernöstliche Klänge rufen die Besucher zusammen. Ein harmonischer Klang hallt lange nach, lässt die Zuhörer innehalten. Feja Janine Fester ist Entspannungspädagogin in Leipzig und zeigt beim Japanischen Tag im Zeitzer Schlosspark Moritzburg gemeinsam mit Kiam Harmony auch etwas von der Faszination der Klangschalen und ihres vielseitigen Einsatzes: Das größte Einsatzgebiet ist die Klangmassage oder die Klangtherapie, auch werden Klangschalen oft mit anderen Instrumenten von Musikern verwendet, oder von Therapeuten in der Klangtherapie. Weitere Möglichkeiten sind die Meditation Yoga, Feng Shui.

Doch das war nicht das einzige Angebot, das am Sonntag Hunderten Besuchern rund um den Japanischen Garten im Schlosspark einen sinnlichen Ausflug nach Japan ermöglichte. Jörg Rössler, Leiter des Sachgebietes Kultur und Tourismus, freute sich. Am frühen Nachmittag nahm der Andrang zu, aber bereits kurz nach zehn seien die ersten gekommen. "Es läuft gut. Auch die Führungen durch den japanischen Garten werden sehr gut angenommen", so Rössler, "es geht eigentlich pausenlos." Und beim ersten Vortrag von Johannes Pohl vom Zen-Kreis Halle in den Klinkerhallen hatte sich ein gutes Dutzend Interessierte eingefunden. Vor der kleinen Bühne und an den Tischen saßen Menschen fast jeden Alters und genossen einfach die Atmosphäre, kosteten Sushi oder Nudelgerichte, sahen den Iaidõ-Vorführungen, basierend auf der Kampfkunst der Samurai zu, lauschten Tomohito Nakaishi und ihren deutschen und japanischen Liedern. Die jüngsten Gäste nahmen ab und an auch am Schminktisch Platz, wo Carmen Fischer und Beate Lemke sich eine große Auswahl asiatischer Motive zurechtgelegt hatten. Immer wieder bewegte sich aber ein stetiger Besucherstrom durch die Bonsai-Ausstellung in den Klinkerhallen und durch das Badehaus. Was dort zu sehen war, zauberte unwillkürlich immer wieder ein Lächeln auf die Gesichter: Ikebana, die japanische Kunst des Blumensteckens.

Schon zu DDR-Zeiten fand die Designerin Rita Schubert aus Leipzig zu dieser fernöstlichen Kunst. Heute ist sie Ikebana-Meisterin, gibt Kurse an Volkshochschulen und anderen Bildungsinstituten und gehört zu einem kleinen Kreis in Deutschland: Sie hat nach der Wende in Japan ihre Ikebana-Lehrer-Ausbildung absolviert und abgeschlossen. Mitgebracht hat sie nach Zeitz Arrangements mit japanischen Blüten, Gräsern. Kleine Kunstwerke, die zu schweben scheinen. "Die zeigen, wie die Pflanzen zum Licht wachsen", sagt sie. Thomas Nestler kommt auch aus Leipzig. Ihn interessiert vor allem der japanische Garten, Ikebana ist da eher ein Streiflicht. Dennoch ist er sehr angetan von dem, was er sieht und möchte gern wissen, wo er die entsprechenden Geräte herbekommt. "Ich habe selbst einen japanischen Garten in meinem Garten", erzählt er, "das ist Freude und Entspannung, deshalb zog es mich hierher." Das ganze Programm ist eine schöne Zugabe. Magda und Günter Holluba aus Zeitz sind wegen des Programms gekommen. "Die Samurai waren Spitze", sagt Holluba. "Und die Klangschalen, dieser Nachhall", ergänzt seine Frau, "es ist eine ganz andere Welt. Ja, man könnte sagen: Hier haben sich heute zwei Welten getroffen."