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Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Mit dem Trabi durch Laucha

Von Gudrun Schröder 03.02.2002, 17:10

Laucha. - Einmal mit dem Trabant fahren, das hatten sich die Holländer Bas J. B. de Jong und Rob Ross so gern gewünscht. Am Sonnabend im Gymnasium Laucha ging ihr Wunsch in Erfüllung. Sekretärin Rosemarie Schunke chauffierte die beiden Lehrer einmal rund um Laucha. Der Deutschlehrer und der Leiter des Sekundarbereiches der Willem de Zwijger Schule aus Schoonhoven, weilten seit Donnerstag als Gäste im Gymnasium, um einen Schüleraustausch von 20 Schülern der 10. Klasse vorzubereiten. So sei mit dem Leiter des Gymnasiums, Dr. Hans-Jörg Däumer, abgesprochen worden, dass im September holländische Schüler zu Gast nach Laucha kommen und die gastgebenden Schüler im April 2003 Holland besuchen werden. Da Schoonhoven auch in einer ländlichen Gegend wie Laucha liege, würden beide Schulen für eine Partnerschaft gut zusammen passen, äußerten die Gäste. Im holländischen Bildungssystem gebe es sehr viel Elemente, die in der DDR existiert hätten, sagte Däumer. Dabei denke er nur an die Vorschule. Die ausländischen Lehrer zeigten sich von dem Gymnasium beeindruckt. Es sei ein schönes Gebäude, alles sei sauber und ordentlich auch der Schulhof. Die Schüler wären alle nett und sehr diszipliniert, sagten die Holländer.

Einen Überblick über die Lernbedingungen im Gymnasium sowie die Vielzahl der Arbeitsgemeinschaften konnten sich aber auch alle Interessierten, künftige Schüler und deren Eltern am Sonnabenvormittag verschaffen. Das Gymnasium hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Zahlreich wurde dieses Angebot von Schülern und Eltern genutzt. Ebenso schauten ehemalige Abiturienten vorbei, um sich mal wieder in der Schule umzusehen oder sich einfach mal mit ihren ehemaligen Lehrern zu unterhalten. In mehreren Gruppen fanden Führungen durch das Gebäude statt und wer wollte, konnte auf eigene Faust auf Entdeckungsreise gehen. Klassenräume, Computerkabinette, Turnhalle, Bibliothek, Lehrerzimmer und das heilige Reich des Direx waren weit geöffnet, die Pädagogen standen Rede und Antwort. Sogar aus Erfurt war eine Familie angereist. Sie hatte im Internet vom Tag der offenen Tür gelesen. Ihr Sohn sei sehr am Flugsport interessiert, und so wollten sie sich einmal selbst ein Bild von der Schule machen.

Und der Sohn staunte nicht schlecht, als er gleich am Eingang zum Gymnasium das schuleigene Segelflugzeug "Stürzi" erblickte, das dicht umlagert war. Gedränge herrschte im Foyer der Schule. Hier hatten einzelne Arbeitsgemeinschaften Stände aufgebaut, an denen Schüler über ihre AG informierten. Am Stand der Weinbau-AG wurde natürlich der eigene Wein mit dem hauseigenen Etikett verkauft, und bei der Geschichts-AG konnten sich die Gäste mit selbst gebackenen Kuchen nach Omas Rezept, Kartoffeln mit Quark und Kaffee stärken. Die Kleine Documenta, mit bemerkenswerten Kunstwerken von Pennälern der 12. und 13. Klassen auf der Bühne im Foyer, fand ebenfalls großen Anklang.

Zu Beginn der Veranstaltung, an der Landrat Harri Reiche und die zweite Beigeordnete des Landrats, Marion Rosentreter sowie der Vorsitzende des Fördervereins der Schule anwesend waren, gab der Schulleiter einen Überblick über das Gymnasium, die Voraussetzungen zum Besuch dieser Bildungseinrichtung und informierte speziell über das Abitur. Zu den zwölf oder dreizehn Schuljahren zum Abitur erläuterte der Schulleiter, dass seit 2001 für ein in Deutschland anerkanntes Abitur 265 Wochenstunden von Klasse 5 bis zum Abitur unterrichtet werden müssen. In verschiedenen Bundesländern, so auch in Sachsen-Anhalt, würden gegenwärtig Zwölf-Jahr-Varianten für besonders talentierte Schüler erarbeitet. Zwischen den Ausführungen des Schulleiters gab der Schulchor eine Kostprobe seines Könnens ab und Johannes David, Schüler der 13. Klasse, sang zur Gitarre ein selbstgetextetes Lied über den Alltagsstress.