1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Sturm "Sabine": Sturm "Sabine": Zeitz und Region haben noch einmal Glück gehabt

Sturm "Sabine" Sturm "Sabine": Zeitz und Region haben noch einmal Glück gehabt

Von Angelika Andräs 11.02.2020, 08:35
In Wetterzeube musste die Feuerwehr mehrere umgestürzte Bäume beseitigen, die Straßen und den Radweg blockierten.
In Wetterzeube musste die Feuerwehr mehrere umgestürzte Bäume beseitigen, die Straßen und den Radweg blockierten. Hartmut Krimmer

Zeitz - Orkantief „Sabine“ ist in der Nacht zu Montag über Deutschland gezogen und hat in Zeitz und Umgebung Spuren hinterlassen. Immerhin gab es Böen mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde. Aber es hätte viel schlimmer kommen können. „Wir sind zum Glück noch einmal glimpflich davongekommen“, sagt Robert Franke, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wetterzeube.

Bäum wegen Sturm „Sabine" umgestürzt

Er und seine Kameraden waren am Montag schon früh im Einsatz. „Um 4 Uhr haben wir unsere Kontrollfahrten begonnen“, erzählt er. Dabei ging es vor allem um die Landesstraße 193 und die Ortsverbindungen in der Gemeinde. Am Mühldamm in Nähe des Floßgrabens kippte ein Baum um und blockierte den Radweg.

Er musste am Morgen weg geräumt werden. „Es waren so an die neun Bäume, die wir beräumen mussten, dazu einige starke Äste, die abgebrochen waren“, so Robert Franke. „Alles kein großer Sachschaden. Aber wir bleiben noch in Bereitschaft.“

Feuerwehr musste in Zeitz und Umgebung zehnmal ausrücken

Auch in Zeitz wurden nach der stürmischen Nacht die Schäden gesichtet. Zusätzlich zum Sturm hatte am Montag gegen 3 Uhr starker Regen eingesetzt. Da die Sturmböen um diese Zeit noch einmal an Heftigkeit zunahmen, peitsche der Regen zum Teil waagerecht durch die Stadt. Doch auch hier hielten sich die Schäden in Grenzen.

Drei Bäume auf Privatgrundstücken sind umgebrochen, an mehreren Stellen fielen lose Dachziegel herunter, in der Schillerstraße sogar auf ein Auto. In Zeitz-Ost und in der Innenstadt wurden Zweige, Müll und Laub durch die Straßen geweht. Nach Aussagen der Stadtverwaltung musste die Feuerwehr im Zusammenhang mit dem Sturm zehnmal ausrücken. „Von Sonntag, 17 Uhr, bis Montag, 12 Uhr, hatte die Feuerwehr zehn Einsätze“, erklärte Pressesprecherin Sophie Schlehahn.

Herunterfallende Dachziegel: Absperrungen und Baken

Genaue Einsatzinformationen lagen noch nicht vor. In jedem Fall mussten die Zeitzer Feuerwehrleute an einigen Stellen Dachziegel und Äste beseitigen. Auch am Altmarkt wurde ein Teil des Fußweges abgesperrt, weil Dachziegel heruntergefallen waren. Der Stadtreinigungs- und Servicebetrieb Zeitz sicherte den Bereich mit Absperrband und Baken.

In Droyßig wurde am Sonntagabend sogar ein fahrender Pkw von einem abgebrochenen Ast getroffen und beschädigt, der Fahrer blieb unverletzt. In der Nacht zum Montag stürzte nach 1 Uhr am Ortseingang Geußnitz ein Baum auf die Straße und blockierte den Verkehr. Einsatzkräfte der Feuerwehr beseitigten auch dieses Hindernis.

„Die Feuerwehren hatten es überwiegend mit umgeknickten Bäumen zu tun“

Andere Teile des Burgenlandkreises hat es härter getroffen. Die Leitstelle des Burgenlandkreises sprach von 45 Einsätzen in der Zeit von 18 Uhr am Sonntag bis 6 Uhr am Montagmorgen. Verletzte hat es nach den bisherigen Erkenntnisse nicht gegeben.

„Die Feuerwehren hatten es überwiegend mit umgeknickten Bäumen zu tun“, sagt Anna-Lena Dietrich, Pressesprecherin des Burgenlandkreises. Zudem drohte ein Telefonmast umzukippen. Auch einen Stromausfall habe es gegeben, so Dietrich.

Sturm mit Böen zwischen 75 und 95 Kilometer pro Stunde, Schauer und Gewitter

Probleme gab es am Montagmorgen allerdings, weil Züge ausfielen. Auch die Erfurter Bahn, die über Zeitz die Strecke nach Leipzig bedient, hatte am Sonntagabend nach und nach den Verkehr eingestellt. Viele Zeitzer waren verunsichert, ob das auch ihre Verbindung betraf und ob Anschlusszüge fuhren.

„Ich muss nach Leipzig und von da weiter“, sagte Jana Thiel, die am Bahnhof hoffte, dass mit den Zügen alles klappt. „Ab 10 Uhr soll alles wieder anrollen. Darauf hoffe ich.“ Entwarnung war noch nicht angesagt. Ab Mittag galt für die Region Zeitz noch eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes.

Angekündigt waren Sturm mit Böen zwischen 75 und 95 Kilometer pro Stunde, Schauer und Gewitter. Das Wetter zeigte sich dann fast wie im April: Auf schwere Böen und Regen folgte Sonnenschein. Die Warnung gilt noch bis Mittwoch. (mz)

Nur wenige Leute waren unterwegs und trotzten dem Sturm.
Nur wenige Leute waren unterwegs und trotzten dem Sturm.
H. Krimmer
Am Altmarkt wurde der Fußweg gesperrt. Dachziegel fielen herab.
Am Altmarkt wurde der Fußweg gesperrt. Dachziegel fielen herab.
Krimmer