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Stromschlucker in Küche und Bad verraten sich

Von ANGELIKA ANDRÄS 15.03.2010, 16:52

ZEITZ/MZ. - Dass es tatsächlich jeder kann, das war für einige der Schüler, die die Ausstellung und das Begleitprogramm der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt als erste nutzten, eine Entdeckung. "Das mit der Waschmaschine ist schon interessant", meinte Ariana Hussaini, "wie man da Strom sparen kann."

Waschmaschinen als Stromschlucker war nur ein Thema unter vielen, die sich auf den Aufstellern in der Ausstellung wiederfanden. Schon vor der offiziellen Eröffnung lösten sie einige Diskussionen aus: Übers Duschen, Computer im Standby oder über die Frage, wie oft man das Auto stehen lassen und per Rad ans Ziel kommen könnte. Diese Auseinandersetzung mit sich selbst, in der Familie oder im Freundeskreis bezeichnete Heike Bose, die Projektkoordinatorin der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, auch als eines der Anliegen. "Klimaschutz in kleinen Schritten kann jeder umsetzen", meinte sie, "es geht in verschiedenen solcher Klimaprojekte aber vor allem darum, dass die Rahmenbedingungen geregelt werden, dass von der Politik Klimaschutzabkommen geschlossen werden."

Die Ausstellung wendet sich an alle Verbraucher. Um aber gerade junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren, gibt es ein spezielles Programm zur Ausstellung. Start für Ausstellung und Programm im Burgenlandkreis ist in Zeitz, danach geht es weiter nach Weißenfels und Naumburg. Während sich in Weißenfels und Naumburg schon verschiedene Schulen angemeldet haben, gab es in Zeitz bislang noch keine Rückmeldungen. Hier setzt Heike Bose darauf, dass sich das in den nächsten zwei Wochen noch ändert. Zur Eröffnung waren es eine neunte Klasse der Sekundarschule III aus der Zeitzer Schillerstraße und eine Klasse von künftigen Haushalts- und Familienpflegern der Berufsbildenden Schulen Zeitz, die sich umsahen, zuhörten, am Quiz teilnahmen und durchaus etwas lernten. "Man kann schon etwas für sich mitnehmen", bekräftigte Ariana Hussaini und Janin Klug, beide Schülerinnen der Sekundarschule III, nannte ihr Beispiel: "Es ist gut, wenn man Steckdosen zum Abschalten hat, auch das spart Strom."

Während die Berufsschüler in kleinen Gruppen die Inhalte der Ausstellung erarbeiten sollten, versammelten sich die anderen Schüler um Sybille Schwarz. Sie ist Beraterin der Verbraucherzentrale in Zeitz und Mitglied im Klimateam. Ausgehend von der Klimakonferenz in Kopenhagen, Kohlendioxyd-Emissionen und geplanten Einsparungen in diesem Bereich schlug sie ganz einfach den Bogen zum Alltag. Sie machte den Mädchen und Jungen deutlich, dass die Auswirkungen des Klimawandels, die sie jetzt spüren, in den 70er und 80er Jahren ausgelöst wurden. Im heutigen Verhalten gehe es schon um morgen. "Es geht um eure Zukunft", beantwortete Schwarz die rhetorische Frage: "Was habe ich damit zu tun?"

Die Frage "Was kann ich tun?" wird in der Ausstellung gleich mehrfach beantwortet: Bei der Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden beispielsweise mehr als 13 Kilogramm klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt - vielleicht lässt sich im Alltag eher mal auf Fleisch verzichten? Und würden alle Europäer im Wasserkocher immer nur so viel Wasser erhitzen, wie sie tatsächlich brauchen, dann könnte mit der eingesparten Energie ein Drittel der Straßenbeleuchtung Europas betrieben werden.

Die Ausstellung ist bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr, am Freitag von 9 bis 15 Uhr in der Volkshochschule am Zeitzer Nicolaiplatz zu sehen.