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Seifenkistenrennen Seifenkistenrennen: Nervosität eint vor dem Start

Von Hartmut Landes 09.06.2002, 17:10

Zeitz/MZ. - Ein Hauch von Formel 1 wehte Sonntagnachmittag durch die Zeitzer Stephansstraße. Denn dort fand das achte Seifenkistenrennen statt, das gemeinsam vom Sozial- und Heilpädagogischen Hilfswerk Zeitz (SHHZ) und Auto-Hoevel veranstaltet wird.

Ob jüngere oder ältere Piloten, Favoriten oder Außenseiter, eines hatten alle gemeinsam: die Aufregung vor dem Start. Da bemühten Gäste aus dem Thüringischen Mühlhausen, die schon zum vierten Mal in Zeitz dabei sind, noch mal das Ölkännchen, damit die Räder ihrer Kiste besonders leicht laufen. Andere bekämpften ihre Nervosität während der Wartezeit vor dem Start, indem sie ihre aerodynamische Sitzposition hinter dem Lenkrad noch einmal testeten.

Als die ersten schnellen Kisten an den Start gerufen wurden, lehnte sich dagegen ein Mann in der Stephansstraße entspannt zurück: Gerd Quaas. Der Sachverständige in Sachen Autos aus Dragsdorf hatten seine Aufgabe erledigt und am Vormittag die 14 Seifenkisten technisch abgenommen. Das Urteil: Kein Gefährt musste zurückgewiesen werden, lediglich an einem war die Bremse nachzustellen. "Die Qualität war besser als im Vorjahr, damals wurde ein Gefährt nicht zum Start zugelassen", erinnert sich Quaas.

Zum ersten Mal dabei waren Christian Paschalke, Steven Benndorf und Sebastian Kahl vom Haus am Knittelholz. Sie hatten mit Unterstützung von "Arbeit und Leben" aus Fahrradteilen eine Seifenkiste gebaut, die sie "Spiderman" nannten. Ihr Motto vor der Start: Das ist ein Gaudi und wir haben Lust aufs Mitmachen. Drei Wochen, so erläutert Benndorf, habe die Montage gedauert. Und der 21-Jährige war es auch, dem im dritten Wertungslauf mit "Spiderman" der erste Sieg gelang. Ein Ereignis, das Benndorf mit Jubelschreien und geballter Faust nach der Zieldurchfahrt feierte.

Routiniert und gelassen verfolgten Ulf und Björn Höpfner aus Bergisdorf die Auftritte der Konkurrenz. Vater und Sohn sind mit ihrem "Rolli" schon zum siebenten Mal beim Rennen in der Stephansstraße dabei. Von Jahr zu Jahr haben sie ihre Seifenkiste verbessert. "Ein Geheimnis", sagt Vater Ulf Höpfner, "gibt es nicht an unserer Kiste." Doch irgendetwas muss dran sein an dem "Rolli", denn der ist verdammt schnell und rollt seit Jahren als Preisabräumer über den Asphalt.

Aufregend war das Rennen, bei dem sich etwa 200 Besucher an der Strecke eingefunden hatten, besonders für Heike Wallner. Die Mitorganisatorin vom SHHZ kümmerte sich nicht nur um Preise und Platzierungen, sondern ebenso um Geburtstagskinder. Und davon gab es zwei unter den Teilnehmern: Lea Elisabeth Appel wurde zehn Jahre alt und Dennis Roschinsky 14 Jahre. Für beide Kinder gab es ein kleines Extra. Und von Heike Wallner wieder den Dank an alle Sponsoren der Veranstaltung.