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Schokoladenmädchen hat süße Beziehung

Von Bärbel Schmuck 29.04.2005, 16:37

Weißenfels/MZ. - Als Schokoladenmädchen aus der Saalestadt bietet die 24-Jährige, die im hessischen Fulda Internationales Management studiert, Verkostungen in Hessen und Thüringen an. Und weil die junge Frau im passenden Kostüm, geschneidert von Mutter Elke Schubert vom hiesigen Gästeführerverein, ihre Diplomarbeit über die Manufaktur schreibt, kennt sie sich inzwischen aus mit den Pralinen von den Nougatspitztüten bis zu Torbellinos und Schokoladenschnitten mit Apfelsinen- und Zitronengeschmack.

"Es ist hochinteressant, wie unterschiedlich die Menschen auf die süßen Häppchenr reagieren", berichtet die Studentin aus ihren Erfahrungen mit der Marktforschung. "Die Torbellinos laufen sehr gut", schätzt sie ein, die ihre Abschlussarbeit übrigens in Englisch über das Weißenfelser Unternehmen schreibt. "Sie sind auch meine Favoriten", gibt sie lächelnd zu.

Geschäftsführer Wolfgang Dietrich begrüßt das Engagement von Carmen Schubert. "Ehrgeizige junge Leute muss man fördern", ist sein Standpunkt. Deshalb hat sich der 54-jährige Weißenfelser auch gefreut, als die Studentin, die am Sonntag beim Altstadtfest mit Mutter und Freund in historischen Gewändern Verkostungen anbietet, beim jungen Familienbetrieb Dietrich anklopfte. "Unsere Firma fühlt sich verantwortlich für den Nachwuchs. Wir wünschen Carmen,dass sie ihre Ausbildung auf der Marketing und Managementstrecke erfolgreich abschließt."

"Bei den Weißenfelser Kunden sind die Nougatspitztüten die bevorzugten Spitzenreiter", weiß Grit Schober. Die Assistentin der Geschäftsleitung verweist auf die komplette bundesweite Belieferung der Ladenketten von Edeka bis Kaufland mit Süßem aus Weißenfels. Während der Absatz in den neuen Bundesländern gut läuft, tun sich die Kunden im Westen schwer. Das ist für Wolfgang Dietrich und seine Frau Ursula normal. "Was die Leute nicht kennen, kaufen sie erst mal nicht", heißt es. In Niedersachsen allerdings seien die Menschen offener und aufgeschlossener für Neues als in Bayern. Neu im Sortiment sind Geleeschnitten. Die rot-weiß-grünen zuckersüßen Happen, bekannt aus DDR-Zeiten unter "Tutti-Frutti", sollen ab kommender Woche in den Handel kommen, verrät Grit Schober. Auch die Geleeschnitten mit Apfelsinen- und Zitronengeschmack seien gefragt. "Das hat uns überrascht", bekennt sie.

Erste Kontakte hat der Betrieb mit seinen 20 Beschäftigten, der momentan die Produktion in zwei Schichten (zu Hoch-Zeiten in drei Schichten) fährt, auf der Internationalen Süßwarenmesse in Köln geknüpft. Wolfgang Dietrich erinnert an Gespräche mit Kunden aus dem Iran, Dänemark und Spanien. "Wir haben völliges Neuland betreten und sind dabei, Erfahrungen zu sammeln", sagt der Chef. Die Messe sei eine Premiere gewesen.