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Schimmelbefall in Wohnung Schimmelbefall in Wohnung: Zeitzerin: "Ich will hier raus"

Von Torsten Gerbank 06.10.2016, 08:00
Sandra Link in der Küche ihrer Mietwohnung. „Ich will hier raus“, sagt die 40 Jahre alte Frau.
Sandra Link in der Küche ihrer Mietwohnung. „Ich will hier raus“, sagt die 40 Jahre alte Frau. Hartmut Krimmer

Zeitz - Sandra Link ist in Sorge. Die 40 Jahre alte Frau aus Zeitz hat Angst um ihre Gesundheit. Es besteht die Befürchtung, dass sie an Asthma erkrankt sein könnte. Der Grund dafür könnte an ihrem Küchenfenster zu finden sein. Denn dort hat sich Schimmel eingenistet. Rings um den Fensterrahmen sind dunkle Verfärbungen zu finden. Dass es sich dabei um Schimmel handelt, das hat das Gesundheitsamt des Burgenlandkreises Ende September schriftlich bestätigt. Ob der Schimmel nun auch verantwortlich ist für Hustenanfälle, von denen Sandra Link nach eigenen Worten seit ein paar Monaten geplagt wird, soll nun ein Lungenarzt herausfinden.

Vom Verwalter in Stich gelassen

Die Untersuchungen stehen jetzt an. Doch egal, was dabei herauskommt: Sandra Link möchte aus der privaten Mietwohnung am Zeitzer Schützenplatz ausziehen. Denn sie fühle sich vom thüringer Verwalter im Stich gelassen. Der wisse seit spätestens Jahresanfang vom Schimmelbefall und reagiere nicht. Am Telefon, so Sandra Link, höre sie immer nur Ausreden. Nun habe sie die Nase voll. Und Hinweise, sie solle besser lüften, brauche sie nicht. Denn frische Luft lasse sie regelmäßig in ihre Wohnung. Ihre Küche meide sie so gut es geht. „Ich fühle mich in der Wohnung nicht wohl“, sagt sie.

Mieterin ist auf externe Hilfe angewiesen

Einfach Sachen packen und umziehen geht allerdings nicht. Da fehle Sandra Link das Geld. Sie ist erwerbsunfähig, ihre Wohnung wird über das Sozialamt des Burgenlandkreises finanziert. Die 40-jährige spricht von einem „bewegten Leben“. Sie sei als Kind misshandelt worden, haben Verletzungen erlitten, in deren Folge sie unter chronischen Bewegungseinschränkungen leide. Betroffen sind Arme und Hände. Deshalb bekomme sie auch Hilfe, nicht nur im Haushalt, sondern auch sogenannte Grundpflege, das heißt, bei der Körperhygiene. Zu allem Übel leide sie auch noch unter Panikattacken. Die, so Sandra Link, rühren von einer versuchten sexuellen Nötigung und einer Freiheitsberaubung, der sie einmal ausgesetzt gewesen sei. Deshalb, sagt sie, könne eine neue Wohnung auch nicht zu klein sein. 48 Quadratmeter, wie ihre jetzige, für die vom Amt monatlich 325 Euro Warmmiete gezahlt werden, wären genau richtig.

Hausverwaltung lehnt Gespräch mit MZ ab

Der Burgenlandkreis, so hieß es am Mittwoch auf Nachfrage, stehe dem nicht generell ablehnend gegenüber. Allerdings genüge es den Verantwortlichen nicht, über Zustände informiert zu werden. Sandra Link müsse sich schon genau artikulieren, Unterstützung beantragen und natürlich Vorschläge für mögliche neue Wohnungen unterbreiten. Konkretere Informationen zum Fall gab es nicht. Der Hausverwalter wollte nicht mit der MZ sprechen. (mz)

Schimmel am Küchenfenster
Schimmel am Küchenfenster
Hartmut Krimmer