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Praktiker geben Ratschläge

Von MARIA BARSI 26.10.2008, 17:34

DROYSSIG/MZ. - 21 Referenten für seinen "Schulpflichttag zur Berufs- und Studienberatung" begrüßte er. Das allein wäre das Besondere nicht gewesen, doch dass es sich bei diesen ausnahmslos um ehemalige Schüler seines Hauses handelte, war eine Premiere. Sie stehen seit einigen Jahren mitten im Beruf oder sind fast fertig mit dem Studium - näher dran an der Praxis und ihren Problemen kann selbst ein professioneller Berufsberater überhaupt nicht sein. Und eigentlich sei diese konkrete Idee von Marcel Modler gekommen, der 1999 in Droyßig sein Abitur gemacht hatte und nun seinen "halben Jahrgang" als Gesprächspartner für die Jüngeren anschleppte. Man könne ja nicht immer nur darüber reden, dass es zu viele Studienabbrecher gibt oder zu viele Abiturienten, die sich erst gar keinem Studium stellen, so Schmitt. Offensichtlich liege es auch daran, dass viele nicht wissen, was sie bei einem Studium erwartet oder dass sie falsche Vorstellungen vom Studium und ihrem Wunschberuf haben.

Christian Röser aus Dietendorf wusste, was er wollte. Er ging an eine Fachhochschule, verdiente vom ersten Studienmonat an schon richtig Geld, machte bereits mit 21 seinen Diplom-Finanzwirt und ist heute in Gera Zollbeamter. Der Droyßiger Dominik Schmidt, wie Röser 28 Jahre alt, studierte in Dresden Bauingenieurwesen. Das ist ein Studium, das von ganz besonders vielen Studenten abgebrochen wird. Mangelndes Interesse, vermutet Schmidt. Vielleicht auch Hilflosigkeit gegenüber der Notwendigkeit, sich von einem Tag auf den anderen selbst organisieren zu müssen, sich ein Netzwerk fürs Studium an sich, aber auch für den privaten Bereich zu schaffen.

Claudia Schürmann, Ephraim Kolbe, Timo Keller und Martin Neitz saßen im Seminar von Lavinia Röhle, einer Theißenerin. Sie ist mit ihren 24 Jahren fast fertig mit ihrem Kooperativen Studiengang für Business-Administration in Berlin, der an den Siemens-Konzern angebunden ist. Damit beeindruckte sie den Zwölftklässler Stefan Schneider, auch er ist Theißener. Letztlich fand nicht nur er diesen Schultag, an dem man sich an drei Durchgängen in ganz verschiedene Studienrichtungen einwählen konnte, sehr hilfreich. "Ich habe hier eine Menge Hintergründe erfahren", sagte er. Und auch etwas Sicherheit darüber, welches Studium sich nicht für ihn eignet.