Olsenbande aus Würchwitz Olsenbande aus Würchwitz: Neuer Clou für Egon, Benny und Kjelt

Würchwitz - Helmut (Humus) Pöschel hat einen neuen Plan. Gemeinsam mit den Darstellern der Würchwitzer Olsenbande holt der Chef des kleinen Filmstudios zu einem weiteren Clou aus. „Wir werden im September nach Dänemark reisen und den nächsten Olsenbanden-Film drehen, dieses Mal wirklich den allerletzten“, sagt der Mann mit der unverwechselbaren weißen Mütze. Denn schon der fünfte Streifen
„Die Olsenbande und die Hand des Königs“ sollte der letzte sein. Dieser Film des Würchwitzer Studios feierte im Dezember 2015 im ausverkauften Hyzet-Klubhaus in Alttröglitz Premiere und begeisterte dabei mehr als 900 Gäste.
Bio-Lehrer im Unruhestand
„Wir können einfach nicht loslassen“, sagt der Bio-Lehrer im Unruhestand, der gerade erst auf dem Satire-Filmfest in Berlin für seinen Film über die Kaynaer Bäckerei einen Preis gewonnen hatte. „Außerdem wissen wir ja nicht, wie lange wir alle gesundheitlich noch fit sind“, fährt er fort. Immerhin feierte Hauptdarsteller Friedrich-Karl Steinbach gerade seinen 82. Geburtstag. Doch mit der Rolle des Egon Olsen ist er weit über sein 600-Seelen-Dorf hinaus bekanntgeworden.
Mit seiner Melone, Zigarre und dem Nadelstreifenanzug sieht er dem dänischen Original zum Verwechseln ähnlich. Mit seinen Komödien schaffte es das Gauner-Trio aus dem Süden von Sachsen-Anhalt mehrfach in zahlreiche Medien, darunter auch Funk und Fernsehen. Egon Olsen war immer mit dabei. Vor allem liebt der ehemalige Bürgermeister von Würchwitz die Ausflüge und Drehtermine mit der Filmcrew - die ihn auch ins Ausland führten, so zum Beispiel in die Schweiz. Und die Freunde aus der Schweiz waren gerade erst zum Gegenbesuch im kleinen Würchwitz, besuchten das Filmstudio und den Bauernhof von Egon Olsen.
Olsenbande hat für Dänemark einen besonderen Plan
„Für Dänemark haben wir jetzt einen ganz besonderen Plan geschmiedet“, verrät Humus. „Wir wollen berühmte Orte aus den echten Olsenbanden-Filmen besuchen und dort mit unseren Hauptdarstellern auftreten, Passanten interviewen und was sie heute mit der Olsenbande verbinden“, sagt der Filmemacher aus Würchwitz. So soll Egon Olsen natürlich aus dem alten Gefängnis kommen, aber auch am Strand und am Königlichen Theater in Kopenhagen soll gedreht werden. Geht der Clou auf, so soll daraus ein 30-minütiger Dokumentarfilm entstehen. Dieser - so ist der Plan - wird schon Anfang Dezember im Zeitzer Kino über die Leinwand flimmern.
Das Drehbuch ist fertig, die Ideen im Kopf. Am 3. September soll die Reise starten und voraussichtlich eine Woche dauern. Los geht es mit dem Bus der Olsenbande und einem ganz besonderen Auto. Nämlich mit einem Chevrolet, genauer gesagt ein 59er Chevy Bel Air. Dieses besondere Juwel war schon in mehreren Olsenbanden-Filmen zu sehen - in den alten dänischen Folgen ein gleiches Auto und in jenen neuen der deutschen Olsenbande.
Autogramm auf dem Armaturenbrett
Sven Tschiedel aus Leipzig hat das tolle Auto gekauft, saniert und stellt es seit vielen Jahren den Würchwitzern für diverse Dreharbeiten und Auftritte zur Verfügung. Nach Kopenhagen sitzt der Sachse selber hinter dem Steuer, denn auch er ist Olsenbanden-Fan. Dabei lüftet Tschiedel ein Geheimnis: Im Handschuhfach hat sich Schauspieler Morten Grundwald (geboren 1934) mit einem Autogramm verewigt. Der Däne spielte einst Benny Frandsen und lebt heute mit seiner Frau Lily Weiding nördlich von Kopenhagen. Geht alles gut, so wollen sich Grunwald und die Würchwitzer Olsenbande wiedersehen. Denn bereits bei seiner Lesereise in Deutschland (2012) traf man den dänischen Star in Erfurt. Damals durfte Grunwald schon einmal mit diesem Chevrolet fahren und hat sich mit einem Autogramm auf dem Armaturenbrett dafür bedankt.
Vielleicht gelingt bei der jetzt geplanten Reise den Würchwitzern auch ein Treffen mit Jes Holtsoe (Birge-Darsteller). Die meisten anderen Schauspieler - vor allem Ove Sprogoe alias Egon Olsen - sind bereits verstorben. (mz)