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Marktgestaltung Marktgestaltung: Parkplätze sind ausreichend

Von Bärbel Schmuck 24.01.2002, 14:40

Weißenfels/MZ. - Die Weißenfelser Marktplatzgestaltung bewegt die Gemüter. Das wurde aus einer MZ-Umfrage ersichtlich. Während sich Horst Pflugmacher, Inhaber eines Fachgeschäftes am Markt und Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU, für das Einrichten von Kurzzeitparkplätzen und das Wiedererrichten des Reiterstandbildes mit Kaiser Wilhelm I. aussprach (MZ berichtete am 19. Januar), hat Jens Fischer eine ganz andere Meinung.

"Es besteht bereits eine Parkreihe, die durch eine zweite ergänzt werden könnte", sagt der Geschäftsmann, der seine Goldschmiede ebenfalls am Markt betreibt und dort mit seiner Familie wohnt. Vom Kurzzeitparken hält der Meister nicht viel, denn die Leute, die ins Zentrum kommen, sollen länger verweilen, wünscht er sich. "Außerdem befindet sich in einer Entfernung von 200 Metern unser Parkhaus. Dort kann jeder eine halbe Stunde kostenlos parken. Auch wenn der Standort umstritten ist, können wir nicht so tun, als ob das Haus am Georgenberg nie gebaut wurde."

Den Wiederaufbau des Reiterstandbildes hält der Weißenfelser angesichts der knappen Kassen für nicht sinnvoll. "Stadtarchivarin Silke Künzel hat mir in ihrem Leserbrief vom 24.1. aus dem Herzen gesprochen. Ich finde, ein preußischer Kaiser hat auf einem sächsischen Marktplatz nichts zu suchen", betont der 37-jährige Lokalpatriot. Siegfried Thielitz, Ehrenbürger der Stadt Weißenfels, lehnt die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen ab. "Der Markt soll ungeschoren bleiben, auch das Denkmal macht heutzutage keinen Sinn", unterstreicht der 82-jährige Heimatchronist.

Mehr Bäume stünden dem Platz besser zu Gesicht. Das schlägt Rosemarie Beck vor. "Ich gehöre wohl zu der Minderheit, die als Kraftfahrerin das Parkhaus nutzt", glaubt die 57-jährige Weißenfelserin. "Die Stadt verfügt über genügend Parkplätze, dafür braucht sie nicht den Markt." Wolfram Frantz (43) könnte sich an marktfreien Tagen einen kompletten Parkplatz vorstellen. "Natürlich kostenlos, so wie auf der grünen Wiese vor den großen Einkaufszentren", meint der Berufskraftfahrer. Eine zweite Parkreihe sei für die Auszubildende Franziska Röhl (19) das höchste der Gefühle. "Unser Markt liegt ideal. Er könnte mehr Grünes vertragen, statt ihm noch mehr Autos zuzumuten. Müssen wir alles zuparken?"