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Maibaum gleich beim Setzen versteigert

Von Karin Großmann 20.05.2007, 16:48

Haynsburg/MZ. - Schattige Plätze waren am Sonnabendnachmittag im Burghof der Haynsburgrar. Gut, dass es das Festzelt gab. Das gehört dem Haynsburger Feuerwehrverein. "Wir wollen ein zweites Zelt anschaffen", sagte Wehrleiter Werner Selonke. Das kann sich der Verein nun wohl leisten. Denn das Maibaumsetzen hat dafür wieder Geld in die Vereinskasse gebracht.

Nachdem bereits im letzten Jahr die Birke versteigert worden war, erklärte Bürgermeister Jörg Exler den Gästen, dass in diesem Jahr der "Verkauf" nach Art der amerikanischen Versteigerung erfolge. 20 Euro als Grundstock hatte der Verein bereits in den Pott geworfen, ehe Feuerwehrvereinsmitglied Barbara Selonke mit ihm Runde um Runde durch den Hof drehte. Exler als Auktionator animierte die Haynsburger, den einen oder anderen Euro locker zu machen.

Die 18 Meter lange, tags zuvor im nahen Wald geschlagene Birke war zuvor von den Haynsburger Feuerwehrmännern zur Musik der Weißenborner Schalmeienkapelle in den Hof getragen worden. Eine Verschnaufpause blieb ihnen, solange die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte die Krone mit bunten Bändern schmückten und unter ihr der Kranz befestigt worden war. Für die nächste Stunde standen die Feuerwehrmänner in der schweißtreibenden Sonne, richteten den Baum Stück für Stück auf - allerdings nur dann, wenn Wehrleiter Selonke den Befehl gab und das Geld im Pott klingelte. Das Prozedere ließ sich auch der Alterspräsident des Feuerwehrvereins Gerhard Schmalz keine Sekunde lang entgehen. Auch die Feuerwehr Wetterzeube feierte dieses Maibaumsetzen auf der Burg mit.

Der Verein hat mit seinen Einnahmen bisher neben dem Zelt auch T-Shirts und Mützen für die Wehrleute sowie technische Geräte wie einen Kärcher anschaffen können. Die Haynsburger zeigten sich großzügig. 175 Euro kamen zusammen. Selbst die Feuerwehrmänner beteiligten sich. Und die Birke ging auch am Ende an einen aus ihren Reihen. Die letzten Münzen warf René Gentzsch in den Topf. Er wird den Baum im Herbst, in handliche Stücke zerlegt frei Haus geliefert bekommen. "Wir haben einen großen Grill", sagt er und verrät, wo das Holz verfeuert werden soll.