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Lutherkirche Osterfeld Lutherkirche Osterfeld: Holzschäden treiben Kosten hoch

Von Iris Richter 12.02.2003, 19:03

Osterfeld/MZ. - Mittlerweile hofft man, dass der 15. März als Termin für die Fertigstellung dieses 1. Bauabschnittes gehalten werden kann. "Das Wetter muss jetzt natürlich mitspielen", meint der verantwortliche Architekt Hermann Senger. Er denkt dabei vor allem an die Dachdeckerarbeiten, die in einer Woche beginnen sollen, die aber vor allem Plustemperaturen erfordern, weil dabei auch Blecharbeiten zu erledigen sind.

Doch die Gründe für die Verzögerung der Arbeiten, die seit September laufen, sind nicht vorrangig bei Petrus zu suchen. "Der Kirchturm war in einem derart desolaten Zustand, dass selbst das Holzgutachten gar nicht alle Schäden erfassen konnte. Manches war im Vorfeld nicht sichtbar, weil es hinter Schalungen versteckt war", schildert der Architekt die Situation.

Etliche Holzbalken, wie die am Glockenstuhl, habe man komplett auswechseln müssen. Zudem seien sämtliche Sparrenfüße am Turm verfault gewesen, weil sie ständig mit feuchtem Milieu konfrontiert wurden. Einstmals wurde nämlich die Schiefereindeckung des Turmes falsch aufgebracht, so dass die Platten verkehrt lagen und insbesondere an der Wetterseite Wasser unkontrolliert eindringen ließen.

"Aus der ursprünglich geplanten Erneuerung von 20 Quadratmetern Schiefereindeckung sind nun 50 Quadratmeter geworden", nennt Hermann Senger ein weiteres Beispiel für Mehrarbeiten. Doch nicht nur zu Terminverzögerung haben die enormen Schäden geführt. Vor allem haben sie die Kosten der Sanierung in die Höhe getrieben. Waren 165 000 Euro veranschlagt, stehen jetzt rund 215 000 Euro an Kosten zu Buche, wobei ein Großteil über die verschiedensten Fördertöpfe abgedeckt wird. "Doch für unsere Kirchgemeinde bedeutet es eine ganz gewaltige Erhöhung des Eigenanteils", erläutert Pfarrer Konrad Rennecke. Geplant waren 26 000 Euro, nun muss die Kirche 73 000 Euro aufbringen. Damit wird zum einen der Haushalt des gesamten Kirchspiels belastet, zum anderen muss man aber auch an das finanzielle Polster gehen, das man sich für den zweiten Bauabschnitt geschaffen hat. "Zum Glück hat der seit 2001 laufende Spendenaufruf unter den Osterfeldern gefruchtet und rund 16 000 Euro erbracht. Und auch eine Großspende eines in Osterfeld ansässigen Unternehmens hilft", macht der Pfarrer deutlich.

Und letztlich unterstützt auch die Stadt trotz knapper Kassen die Sanierungsarbeiten an der Kirche. 12 000 Euro fließen aus der Sanierungskasse der Stadt. Die Freiflächen vor dem Gotteshaus wurden für die Bauarbeiten kostenlos zur Verfügung gestellt und Stadtarbeiter werden zu guter Letzt die Innenputzarbeiten erledigen.