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Kommunalwahl in Zeitz Kommunalwahl in Zeitz: Christian Thieme will Oberbürgermeister werden

Von Angelika Andräs 17.01.2016, 15:05
Christian Thieme ist oft in Zeitz. Jetzt noch mehr, denn er will hier Oberbürgermeister werden.
Christian Thieme ist oft in Zeitz. Jetzt noch mehr, denn er will hier Oberbürgermeister werden. Hartmut Krimmer Lizenz

Zeitz - Christian Thieme will Oberbürgermeister in Zeitz werden. Der 43-jährige Anwalt lebt mit seiner Familie in Hamburg. Seine Wurzeln hat er in Zeitz, wo auch sein Vater lebt. Und nach Zeitz würde er auch gern zurückkehren. Mit der Familie, mit seiner Frau, dem 19 Monate alten Sohn und dem zweiten Sohn, der im Mai die kleine Familie komplettieren soll. „Ich bin politisch interessiert, ich bin interessiert an allem, was in Zeitz passiert“, sagt er, „aber ich bin halt nicht der typische Politiker.“ Wobei er das eher als Vorteil für sich sieht.

Die Familie Thieme kennt man in Zeitz: Die Seifenfabrik Oehmig-Weidlich wurde 1807 gegründet und 1889 neu gebaut. Zwischenzeitlich wurden auch Kakaoprodukte und Süßigkeiten produziert. 1942 wurde ein neues Unternehmen unter dem Namen C.H. Oehmig-Weidlich und Chemie Fabrik Dr. Carl Thieme gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet. Die Familie ging nach Hamburg. Dort wurde Christian Thieme 1972 geboren. In den achtziger Jahren war er zum ersten Mal in Zeitz. Anfang der 90er Jahre zog sein Vater zurück in die Familien-Villa. Seitdem ist er regelmäßig hier. „Sogar beim Hochwasser“, meint er, „da hatten wir hier alle Hände voll zu tun.“

Doch auch Studium und Referendarzeit führten ihn mehrere Jahre nach Sachsen-Anhalt, nach Halle. Seit 2005 arbeitet er in Hamburg in einer Kanzlei mit Schwerpunkt Insolvenzverwaltung und dabei vor allem Sanierung nach Insolvenz. „Dabei geht es besonders um die Rettung von mittelständischen Betrieben, den Erhalt von Arbeitsplätzen“, so Thieme. Über eine Qualifizierung wurde er zertifizierter Restrukturierungs- und Sanierungsexperte. Und er absolvierte eine Ausbildung als Mediator, als Vermittler in einem Kommunikationsprozess. Genau da sieht er einen wichtigen Ansatz als Oberbürgermeister einer Stadt wie Zeitz: Nicht über die Köpfe der Bürger hinweg und für sie entscheiden, sondern „die Leute fragen, was sie sich wünschen“.

"Nicht über Menschen reden, sondern mit ihnen"

Die konstruktive Beilegung von Konflikten, das Berücksichtigen aller Interessen, das Begleiten des Verfahrens... „Nicht über die Menschen reden und entscheiden, sondern mit den Menschen“, das ist sein erklärter Ansatz, ganz einfach, ganz praktisch. Und er fügt an: „Als erstes würde ich als Oberbürgermeister eine regelmäßige Bürgersprechstunde einführen.“ Seit Juli 2015 trägt er sich mit dem Gedanken, sein Ziel, nach Zeitz in das Haus seines Urgroßvaters zurückzukehren, mit Verantwortung für die Stadt zu verbinden. „Frau Rossner-Sauerbier hat mich auf die Idee gebracht, seitdem hatte ich manche schlaflose Nacht, habe mir viele Gedanken gemacht und schaue mich natürlich ganz anders um, wenn ich in Zeitz bin.“ Sich der Wahl zum Oberbürgermeister zu stellen, sieht er als überraschende, aber durchaus gute Möglichkeit. „Als Möglichkeit, gestaltend zum Wohle der Stadt tätig zu sein.“ Und das irgendwie auch nicht nur uneigennützig. Das gibt er gern zu. „Wenn ich mit meiner Familie nach Zeitz ziehe, wenn wir hier leben, unsere Kinder hier aufwachsen, dann will ich natürlich auch, dass es der Stadt gutgeht.“ Zeitz brauche ein gutes, ein professionelles City-Management, meint er. Und er sieht natürlich die Innenstadt: „Das Herz der Stadt muss wieder schlagen.“

In den nächsten Tagen und Wochen wird er natürlich noch häufiger in Zeitz anzutreffen sein. „Ich bin ja gerade dabei, meine 100 Unterstützer-Unterschriften zu sammeln“, meint er schmunzelnd.

Die Bewerbungsfrist für Kandidaten für die OB-Wahl in Zeitz läuft noch bis zum 31. Januar. Wahltag ist am 28. Februar, Stichwahl-Termin der 13. März. (mz)